Verlust des Haustiers: Wie mit der Trauer umgehen?

Tierurne

Für viele Menschen ist das Haustier ein Familienmitglied, das am täglichen Leben teilnimmt. Der Verlust des geliebten Haustiers hinterlässt daher eine große Lücke. Gerade, wenn ein Haustier über viele Jahre ein treuer Begleiter ist, fällt der Verlust besonders schwer. Leider können jedoch Nicht-Tierhalter die Trauer oft nicht nachvollziehen und die Trauernden werden dann mit solchen beinahe schon lieblosen Sätzen wie etwa „es war doch nur ein Tier“ oder „hol dir doch einfach einen neuen Hund“ konftrontiert. Davon sollten Sie sich jedoch nicht verunsichern lassen. Denn es ist selbstverständlich, das der tierische Mitbewohner Ihnen im Laufe der Zeit einfach ans Herz gewachsen ist. Zur Trauerbewältigung bei verstorbenen Haustieren gehört in erster Linie Zeit. Beim einen Tierhalter geht es schneller, beim anderen dauert es länger, bis er über den Verlust seines geliebten Tieres überwunden hat. Nehmen Sie sich daher unbedingt die Zeit, die Sie persönlich für sich benötigen.

In der ersten Trauerphase sollten Sie sich auf jeden Fall noch kein neues Haustier anschaffen. Die Entscheidung für ein Haustier sollte immer gut überlegt und nicht nur aufgrund der Trauer getroffen werden. Wenn die größte Trauer überwunden ist, dann können Sie sich auch überlegen, ob auch tatsächlich die Zeit für einen neuen, tierischen Gefährte gekommen ist, ober ob Sie besser noch etwas warten sollten. Immerhin warten in den Tierheimen zahlreiche Hunde und Katzen auf ein schönes Zuhause auf Lebenszeit. Und ein Haustier kann durchaus helfen, die Trauer zu überwinden, auch wenn es natürlich keinen Ersatz für den verstorbenen Freund gibt. Die Überlegung, sich einen neuen Hund anzuschaffen, will also gut überlegt sein.

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Tierbestattungen und Einäscherungen – ein Ort zum Trauern schaffen

In den letzten Jahren hat die Zahl an Tierbestattern zugenommen. Immer mehr Tierhalter entscheiden sich dafür, ihren Liebling auf einem Tierfriedhof beerdigen zu lassen, um es auch nach seinem Tod noch besuchen zu können. Falls diese Möglichkeit nicht gegeben ist, dann kann das Tier auch eingeäschert werden und die Urne als letzte Ruhestätte gewählt werden. Die Bestattung oder Aufbewahrung in Tierurnen stellt nach deutschem Recht, ganz anders als es bei der Urne eines Menschen der Fall ist, kein Problem dar. Sie können die Überreste des geliebten Haustiers daher bedenkenlos in Ihrem Zuhause in der Urne aufbewahren und ihr einen Ehrenplatz auf zum Beispiel dem Kaminsims oder in einer Vitrine zuteilen. Auf diese Weise haben Sie Ihren Liebling immer in Ihrer Nähe.

Können Katzen trauern?

In vielen Haushalten weiß man um die Tatsache, dass auch eine Katze nicht alleine gehalten werden sollte, da auch sie einen gleichgesinnten Partner braucht, um sich rundum wohlfühlen zu können. Der Mensch ist nun mal kein richtiger Partner für eine Katze, zumal er in der Regel ohnehin nicht die ganze Zeit zuhause ist, sondern viele Stunden des Tages bei der Arbeit. Wer zudem schon einmal zwei Katzen hatte, der wird auch selbst schnell den Unterschied gemerkt haben.

Echte Katzenkumpels gehen durch dick und dünn, putzen sich gegenseitig, spielen miteinander und kuscheln sich gemeinsam in den Schlaf. Aber was ist, wenn plötzlich eine der beiden Samtpfoten stirbt? Die andere Katze ist plötzlich ganz allein und einsam. Viele Menschen glauben, dass Tiere nicht trauern können, doch die Wahrheit ist, es ist genau das Gegenteil, denn auch Tiere können trauern. Wenn eine Katze trauert, dann ist sie auf Sie angewiesen. Nachfolgend möchten wir Ihnen gerne verraten, was Sie unternehmen können, um der hinterbliebenen Katze über ihre Trauer hinweg zu helfen.

Die Zeit heilt alle Wunden

Man sagt, die Zeit würde alle Wunden heilen. Die Menschen trauern meist auf sehr unterschiedliche Art und Weise, doch alle brauchen sie einfach eine gewisse Zeit – manche mehr, manche weniger. Jeder muss sich neu zurechtfinden, um mit der neuen Situation umgehen zu können. Warum soll dies bei den Tieren also anders sein? Auch Katzen brauchen Zeit, um über den Verlust ihres Partners hinweg zu kommen.

Bei Katzen zeigt sich die Trauer oft dadurch, dass sie sich zurückziehen und teilnahmslos, teils sogar apathisch wirken. Sie haben häufig keine Ruhe und laufen immer wieder durch das Haus oder die Wohnung und suchen miauend nach ihrem Gefährten. Gab es in der Vergangenheit zum Beispiel feste Rituale zu bestimmten Zeiten, so wird die trauernde Katze zu diesen Zeiten sicherlich bereitstehen und darauf warten, dass der Partner endlich doch wieder kommen wird. Dies ist eine Phase, die schlichtweg zur Trauerphase der Katze dazu gehört. Allerdings sollte sich diese Phase nicht zu lange hinausziehen, da der Stubentiger sonst auf Dauer zu sehr leidet.

Auch wenn es noch so hart ist, immerhin hat nicht nur Ihre Katze ihren Partner, sondern auch Sie ein geliebtes Haustier verloren. Machen Sie nicht den Fehler und trösten die trauernde Katze durch besonders viel Zuwendung. Durch dieses Verhalten würden Sie die Trauer der Katze nur noch zusätzlich verstärken. Behalten Sie deshalb ihren gewohnten Tagesablauf bei, selbst wenn es für Sie selbst noch so hart ist. Das Problem dabei ist, dass Ihre Katze die Zuneigung und den Trost als Lob interpretiert. Deshalb wird sie sich auch weiterhin entsprechend verhalten, was nicht unbedingt hilfreich ist – weder für die Katze noch für Sie.

Wie lang darf die Trauer dauern?

Wie lang die Trauerphase Ihrer Katze andauern darf, kann man nicht pauschal beantworten. Schließlich trauert jeder Mensch und jedes Tier ganz unterschiedlich und jeder muss einfach eine gewisse Zeit haben, um in Ruhe und auf seine Weise trauern zu können. Doch noch ein bis spätestens zwei Wochen sollten Sie dann doch versuchen einzugreifen.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Trauerphase zumindest zeitweise unterbrechen können. Wie wäre es etwa, wenn Sie Ihrer Samtpfote das Lieblingsgericht zubereiten? Vielleicht hat sie ja Lust auf mehr? Auch ein gemeinsames Spiel mit zum Beispiel einer Reizangel kann die Katze auf andere Gedanken bringen, ebenso beispielsweise ein kleines mit Baldrian gefülltes Kissen oder Säckchen.

Wofür sich Katzen bekanntlich noch extrem begeistern können: Kartons. Sollten Sie keinen Karton haben, dann besorgen Sie sich einen. Am besten eine Gemüsekiste oder irgendein anderer Karton, der viele Gerüche in sich trägt, denn kleine Entdecker mögen alles, was duftet. Und Kartons.

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Sollte Ihre Katze nicht ohnehin bei Ihnen im Schlafzimmer oder gar auf Ihrem Bett schlafen, dann lassen Sie ruhig über Nacht die Tür zu Ihrem Schlafzimmer offen. So kann Ihre Katze in der Nacht, wenn sie denn möchte, jederzeit die Nähe zu Ihnen suchen und sich zu Ihnen begeben, um etwas zu kuscheln.

Ein neuer Gefährte

Selbstverständlich wird keine andere Katze Ihren verstorbenen Engel ersetzen können. Doch über kurz oder lang sollten Sie sich überwinden und eine neue Zweitkatze bei sich einziehen lassen. Allerdings darf dies nicht zu früh stattfinden. Nicht, solange Ihre eigene Katze noch trauert. Schließlich müssen nicht nur Sie, sondern auch Ihr Stubentiger bereit sein, sich auf eine neue Katze einzulassen.

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Holen Sie die neue Katze zu früh, kann es schnell passieren, dass Ihre Katze, die noch immer auf die Rückkehr des alten, verstorbenen Partners hofft, ihr Revier verteidigt und den fremden Eindringling sofort angreift. Bis es soweit ist, dass auch Ihre Katze sich auf einen neuen Gefährten einstellen kann, können mitunter viele Monate vergehen, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr.

Sehr hilfreich kann es auch sein, wenn Sie die neue Zweitkatze nicht sofort fest einziehen lassen, sondern erst mal nur tageweise und später auch mal ein ganzes Wochenende. Vorausgesetzt natürlich, Sie haben dazu die Möglichkeit. Wichtig ist aber so oder so, dass die Chemie zwischen beiden Katzen stimmen muss. Am besten könnte es aber vermutlich mit einem ganz jungen Kätzchen funktionieren, das noch frei von jedweder Erfahrung mit fremden Katzen ist und sich noch vollkommen unbeirrt an Ihre Katze heranwagt.