Weidekäfig für Kaninchen und Meerschweinchen

Nicht nur im Frühjahr freuen sich Kaninchen und Meerschweinchen über frisches Wiesengras. Am liebsten würden sie es selber zupfen. Deswegen haben viele Halter bereits ein Freilaufgehege, welches sie als Weidekäfig verwenden. Es gibt jedoch einiges zu beachten, damit es den Tieren damit wirklich gut ergeht.

Das wohl größte Problem ist ein logisch aufbauendes Missverständnis. Unsere Hauskaninchen stammen von Wildkaninchen ab, die ursprünglich von der iberischen Halbinsel und Nordafrika kommen. Es ist dort heiß und trocken, das können Kaninchen also vertragen? Nein, Wildkaninchen sitzen im tiefen Bau und kollabieren bei Temperaturen um 30° Celsius. Bereits ab 25° Celsius ist es ihnen zu heiß.

Meerschweinchen stammen aus Südamerika und dort ist es ebenfalls heiß. Stimmt, aber auch Meerschweinchen vertragen Temperaturen ab 25° Celsius nicht. Sie leben in höheren Lagen oder sitzen ebenfalls in Tunneln, die sie jedoch nicht selber graben.

Die Regel Nr. 1 lautet also, dass Kaninchen und Meerschweinchen im Freilaufgehege nur bei Temperaturen bis maximal 25° Celsius herauskommen. Auch dann benötigen sie immer einen schattigen Bereich und frisches Wasser.

Beutegreifer im Freilaufgehege abwehren

rabbits-966127_1280-768x1024 Weidekäfig für Kaninchen und Meerschweinchen

In der Siedlungslage ist das Problem mit Fressfeinden wie Füchsen, Mardern oder Ratten meistens zu vernachlässigen. Diese kommen auch ansonsten eher mit der Dämmerung und nicht am Tag. Bei Greifvögeln ist es zwar umgekehrt, aber auch diese sind in Siedlungslagen vorsichtiger. Das eigentliche Problem sind streunende Katzen. Diese werden mit Zwergkaninchen, jungen Kaninchen und Meerschweinchen gut fertig. Und Katzen haben viel weniger Scheu vor Menschen.

Damit ein Freilaufgehege als Weidekäfig sicher ist, muss es nach oben geschlossen sein und unten stramm aufliegen. Größere Hunde könnten es dennoch hochheben oder den Deckel herunterschieben. Besser wäre also, wenn die Abdeckung verriegelt wird und das Gestell mit Erdankern wie beim Camping am Boden fixiert ist.

Selbst dann könnten Hunde und auch Kaninchen versuchen, das Freilaufgehege zu untertunneln. Wer seine Kaninchen und Meerschweinchen in den Weidekäfig steckt, muss wenigstens jede halbe Stunde einmal kurz schauen. Im Idealfall bleibt eine Person in unmittelbarer Nähe zum Weidekäfig.

Giftpflanzen entfernen, Kräuterweide einsäen

In freier Natur erkennen Kaninchen und Meerschweinchen Giftpflanzen sehr zuverlässig. Sie naschen mal hier und mal da und merken sich unbekömmliche Pflanzen. Es ist sogar noch einfacher: Giftpflanzen schmecken fast immer bitter und bei bitteren Pflanzen sind sie besonders vorsichtig. Nur, dass die Bitterstoffe verblassen, sobald die Pflanze abgeschnitten wird.

Im Weidekäfig ist die Chance also groß, dass Kaninchen und Meerschweinchen Giftpflanzen schnell erkennen und meiden. Dennoch ist es besser, fragwürdige Pflanzen zu bestimmen und gegebenenfalls aus der Weide zu entfernen. 

Bei den meisten wäre die kurz geschnittene Rasenfläche die Kleintierweide. Es hilft bereits, den benötigten Teil nicht mehr zu mähen. Besser wäre es, im zeitigen Frühjahr einmal ganz kurzzumähen und nachträglich eine Kräuterweide einzusäen. Das ist nicht optimal, aber ein Teil der Saat wird aufgehen, ohne die ganze Rasennarbe vorher abzutragen.

Wer eine Saatmischung für die Kleintierweide wählt, kann Giftpflanzen sicher ausschließen. Nur, dass diese sich selber aussäen und sie dennoch aufkommen können.

Plötzliche Futterumstellung vermeiden

Meerschweinchen sind an dieser Stelle unkomplizierter als Kaninchen. Diese haben aufgrund ihrer trägen Bakterienstämme im Blinddarm bei plötzlichen Futterumstellungen starke Probleme. Wochen, bevor Kaninchen in den Weidekäfig kommen, müssen sie bereits an frisches Wiesengras gewöhnt werden. Kennen sie dieses nicht, dürfen sie zuerst nur ganz kleine Portionen erhalten, dafür aber jeden Tag.

Wenn auch Meerschweinchen sich an frische Wiese gewöhnen können, bevor sie auf die Weide kommen, ist das besser. Sie hätten zwar schwächere Verdauungsprobleme, aber auch diese sind durch eine langsame Futterumstellung vermeidbar.

Transportkiste für Kleintiere

Für den Weg aus der Wohnung zum Weidekäfig sollte es eine sicher schließende Transportkiste geben. Springt einem das Tier vom Arm, ist es vielleicht weg. Möglicherweise lauert ein paar Meter weiter schon eine Katze und dann bleibt es weg.

Als Transportkiste eignen sich beispielsweise Kisten für Katzen. Diese können in das Freilaufgehege gestellt und geöffnet werden. Kaninchen und Meerschweinchen sind Fluchttiere und freuen sich, wenn sie eine Schutzhütte haben. Im Idealfall sollte diese wenigstens zwei Ausgänge haben.

Standort für den Weidekäfig

Selbst wenn der Freilaufkäfig ein Schattensegel hat, kann pralle Sonne den Tieren zusetzen. Besser wäre es, wenn der Weidekäfig wenigstens während der Mittagsstunden im Schatten eines Baumes steht. Außerdem vertragen die Tiere keine scharfe Zugluft. Selbst wenn es warm ist, wäre eine geschützte Stelle oder ein windstiller Tag zu empfehlen. 

Ungeziefer und Krankheiten

Gerade Kaninchen können sich mit unterschiedlichen Seuchen infizieren. Als Überträger gelten andere Kaninchen. Wer im Garten regelmäßig Wildkaninchen oder deren Hinterlassenschaften sieht, sollte mit Hauskaninchen vorsichtig sein. Mit Pech übertragen diese Wildkaninchen ihre Krankheiten.

Parasiten sind ebenfalls ein Problem, auch für Meerschweinchen. Käme Nachbars Katze nicht an die Tiere heran, könnten immer noch ihre Flöhe herunterspringen. Viele dieser Parasiten sind jedoch spezialisiert und akzeptieren nur ihre Wirtstiere. Dennoch lässt es sich nicht ausschließen, dass Kaninchen und Meerschweinchen mit Flöhen, Zecken oder einem Wurmbefall zurück ins Haus gehen. Selbst einige Fliegen sind eine Gefahr, da sie ihre Eier in die Haut der Tiere legen. Die Maden fressen sich in diese hinein.

Zecken sitzen in den Sträuchern und lassen sich auf ihre Wirte herunterfallen. Wer Zecken im Garten hat, sollte seinen Weidekäfig also nicht direkt unter Sträucher oder Bäume stellen.

Kaninchen und Meerschweinchen werden es einem danken

Es gibt für Kaninchen und Meerschweinchen nichts Schöneres, als bei mildem Wetter auf einer saftigen Wiese ihr Gras zu zupfen. Trotz der eventuellen Gefahren oder Probleme werden sie es einem deswegen danken. Wichtig bleibt lediglich, all diese Punkte zu beachten.

Kaninchen-Toilette für Innenhaltung

Kaninchen sind tolle und sogar vegane Haustiere für die ganze Familie. Doch leider werden sie nie richtig stubenrein und sollten deswegen in ihrem Bereich bleiben. In freier Natur sind Kaninchen es gewohnt, zu springen, zu rennen und sich jeden Tag zu bewegen. Deswegen sind kleine Boxenställe für Kaninchen ungenügend. Die im Handel erhältlichen Ställe sind eher als Schutzraum für die Nacht anzusehen, um drumherum noch ein Gehege einzurichten. Richtig sicher sind die geselligen Kaninchen jedoch nur in der Innenhaltung, da immer mal ein Marder sich durch den Draht beißt oder ein Greifvogel aus der Luft zuschlägt. Wer jedoch dennoch seine Nager in Außenhaltung halten möchte, für den gibt es in einem gesonderten Artikel hilfreiche Tipps.

Wer gelegentlich über Feldwegen durch das Land zieht, hat hier und da schon eine Kaninchen-Toilette gefunden. Diese haben sogar sehr nützliche Funktionen. Wildkaninchen leben in einer Gruppe und legen ein gemeinsames Tunnelsystem an. Es gibt in der Gruppe eine Rangordnung und auch Hausordnung. Dominante Rammler legen Kaninchen-Toiletten zum Rand des Reviers an, um dieses zu markieren. Die anderen Kaninchen verwenden die näher am Bau gelegenen Kaninchen-Toiletten. Sie suhlen sich sogar in diesen, um einen gemeinsamen Geruch zu entwickeln. Mit diesem werden sie in der Gruppe akzeptiert und nicht verjagt.

Diese Gegebenheit fehlt beispielsweise bei Meerschweinchen, die kein festes Klo annehmen werden. Auch Kaninchen lassen hier und da ein paar Köttelchen liegen. Der Großteil und auch der Urin landen jedoch in der Kaninchen-Toilette. Vorausgesetzt, dass es sich um reinliche Kaninchen handelt, die sich an ein Klo gewöhnen lassen. Es gibt immer auch diejenigen, die es lieber anders machen.

Kaninchen-Toilette einrichten

Katzen gelten als sehr reinliche Tiere, die sich gut an ihr Katzenklo gewöhnen. Teils sind diese schon reichlich benutzt und die Katze setzt trotzdem noch eins drauf und nicht davor. Kaninchen sind wählerischer.

Solange das Katzenklo eine standsichere und offene Schale ist, die groß genug ist, kann es zu einer Kaninchen-Toilette werden. Wichtig ist, dass das Kaninchen sich längs ausstrecken kann und von der Länge noch hineinpasst, sonst ist die Schale zu klein.

Auch andere stabile Kunststoffwannen wie Stapelboxen eignen sich, wenn sie aus bissfestem Kunststoff bestehen und stabil sind. Der Rand soll über 10 cm hoch sein, für größere Rassen auch 15 bis 20 cm. Einige Kaninchen buddeln gerne im Kaninchen-Klo. Dieses soll dann einen nach innen geneigten Rand als Buddelschutz aufweisen.

Im Handel gibt es bereits einige Kaninchen-Toiletten, die wegen zu geringer Größe oder anderer Mängel aber nicht automatisch angenommen werden. Wer mehr als zwei Kaninchen hat, kann auch eine große Käfigwanne ohne Käfig verwenden. Im Idealfall gibt es pro Kaninchen wenigstens ein Kaninchen-Klo. Für die Eingewöhnung sind mehr Toiletten sinnvoll.

kaninchentoilette-edelstahl-300x300 Kaninchen-Toilette für Innenhaltung

Wer unterschiedliche Kunststoffwannen wählt, kann die Kaninchen entscheiden lassen, welche gut sind. Bei Bedarf werden nur noch diese nachgekauft.

In der Tierhandlung für Kleintiere gibt es inzwischen diverse Produkte für Einstreu. Pellets aus Stroh, Holz, Hanf oder Miscanthus haben eine viel höhere Saugkraft, als faseriges Stroh. Die Pellets saugen häufig bis zu 400 % ihres eigenen Gewichts an Flüssigkeit. Kaninchen urinieren häufig in dieselben Ecken, wo es aufquillt und sich leicht mit einer Kotschaufel entfernen lässt. Solche Pellets sind deswegen ideal für die Kaninchen-Toilette.

Der saugende Untergrund ist bereits gut, besser ist es, wenn etwas Stroh alles abdeckt. Dieses Stroh darf nicht zu lange Halme haben. Dann nehmen die Kaninchen ihr Klo besser an. Sie können das Stroh zur Seite schieben, alles hinterlassen und das Stroh wieder darüber schieben. Beim nächsten Besuch können sie wieder sehr hygienisch auf dem Stroh laufen, ohne in ihre eigenen Hinterlassenschaften zu treten.

Tricks für das hygienische Kaninchen-Klo

Zwei Zwerg-Kaninchen sollen wenigstens 6 m² Grundfläche haben, größere Rassen sogar 10 m². Das gilt auch für die Innenhaltung von Kaninchen, weswegen die Tiere wenigstens über mehrere Stunden täglich mehr Platz, als nur 2 m² Grundfläche benötigen. Am einfachsten ist es, ein Kaninchenzimmer einzurichten oder einen Teil des Zimmers abzutrennen. Hier haben die Tiere vielleicht bereits ihre bevorzugten Orte. Am sinnvollsten ist es, ihnen die Kaninchen-Toiletten hierhin zu stellen.

Wer das Kaninchen-Zimmer neu einrichtet, kann alles aufbauen und immer noch umstellen, wenn die Kaninchen doch einen anderen Ort bevorzugen. Neben den Kunststoffwannen sollte es auch eine Tonne geben, um die entnommenen Pellets ein paar Tage zu sammeln. Wenn zu viele Köttel enthalten sind, wären die Pellets zu wechseln. Je nach Situation lässt sich auch ein Teil mit den Kötteln entnehmen, um die laufenden Kosten zu senken.

Diese Tonne mit Deckel zum kurzzeitigen Sammeln wird eventuell ein Problem aufweisen – es schimmelt im Innern. Deswegen muss der Deckel Luftöffnungen haben. Die Luft zirkuliert etwas und es staut sich im Innern keine Luftfeuchtigkeit. Ein Schimmeln lässt sich dennoch nicht komplett ausschließen, weswegen die Tonne im Idealfall auf dem Balkon oder draußen stehen soll. 60 Liter Mülleimer eignen sich für diesen Zweck.

Akkusauger für verteilte Köttelchen

Selbst mit gut platzierten Kaninchen-Toiletten werden die Kaninchen hier und da ein paar Köttelchen liegenlassen. Am bequemsten ist es, diese wegzusaugen. Zum einen ist der normale Staubsauger etwas unhandlich und verstört die Tiere. Zum anderen möchte man mit dem Köttelsauger vielleicht nicht die anderen Räume saugen.

Im Idealfall gibt es einen kleinen Akkusauger mit schmaler Kunststoffdüse. Diese muss dick genug sein, um die Köttel noch ansaugen zu können. Bei vielen Modellen ist das nicht mehr der Fall, die Vorrichtung läuft zu schmal aus.

Meistens wird im Kaninchen-Zimmer kein Teppich, sondern ein fester Boden wie Laminat verlegt. Ein Akkusauger ist sehr praktisch, ein Handfeger mit Kehrblech ergänzen diesen Luxus. Doch das Kehrblech muss jedes Mal in der Tonne geleert werden, der Akkusauger hat sein kleines Auffangfach.

Kaninchenmist entsorgen

Die Reste aus dem Kaninchen-Klo und auch die Futterreste lassen sich gut kompostieren und ein Jahr später im Garten verteilen. Kraftfutter oder ähnliche Leckerbissen sollen wegen der angelockten Schadnager jedoch im Restmüll landen.

Alternativ wäre der Mist beim örtlichen Recyclinghof im Restmüll oder direkt im Restmüll zu entsorgen. Je nach Region ist sogar die Mist-Entsorgung in der Bio-Tonne legitim. Fehler oder wilde Deponien in der Landschaft können jedoch teuer werden. Besser ist es, sich vorab über die richtige Entsorgung zu informieren.

Bei den anfallenden Mengen wäre ein Komposter, vielleicht auch bei einem Bekannten mit Garten, die wohl beste Lösung. Wer wenigstens zwei Komposter hat, kann den einen füllen und den anderen reifen lassen. Beim Füllen sackt die organische Masse bereits etwas in sich zusammen. Ist der Platz knapp, hilft Schnellkomposter beim schnelleren Zersetzen.

Das stille Örtchen für Kaninchen

Die Kaninchen-Toilette der Wildkaninchen wird gut sichtbar mitten auf der offenen Fläche angelegt. Das sind häufig die Toiletten der dominanten Rammler, die das Revier abstecken. Andere Kaninchen-Toiletten liegen dichter am Bau und damit vielleicht auch versteckter.

Möglicherweise freuen sich die Kaninchen deswegen über eine gut sichtbare Kaninchen-Toilette und eine, die versteckter liegt. Wer den Tieren eine zweite Ebene einbaut, könnte beispielsweise unter diese eine Kaninchen-Toilette schieben. Die Kunststoffwanne lässt sich zum Reinigen schnell hervorziehen und anschließend zurückschieben.

Es liegt ein wenig an den Kaninchen, welche Stellen sie bevorzugen. Meistens hilft es im Anfang, leicht erhöhte Stellen oder solche zu wählen, von denen die Tiere einen guten Überblick haben. Instinktiv sind Kaninchen misstrauisch und wollen jederzeit flüchten können.

Im Idealfall werden wenigstens die aufgequollenen Pellets zweimal täglich entfernt. Es ist kein richtiges Klumpstreu, die Kaninchen verteilen es eventuell im anderen Streu. Wer diese Klumpen direkt entnimmt, hat es länger hygienisch.

Zur anderen Seite kann es helfen, ein frisch gekauftes und neu eingerichtetes Kaninchen-Klo mit etwas benutzter Einstreu einzurichten. Die Duftnote animiert die Kaninchen möglicherweise, die neue Kaninchen-Toilette schneller anzunehmen.

Ein weiterer Trick für die bessere Annahme lautet, die Heuraufe so zu platzieren, dass die Kaninchen im Klo sitzend fressen können. Während sie fressen, urinieren sie irgendwann und merken, dass die Pellets gut saugen sowie der Geruch damit drinnen ist. Mit Zeit und Routine wird die Kaninchen-Toilette auch ohne Heuraufe verwendet und kann nach und nach in die bequemste Ecke geschoben werden. Wer zuerst pro Kaninchen zwei Toiletten aufstellt, kann die Anzahl nach der Eingewöhnung reduzieren. Es ist auch bei Kaninchen alles nur die Frage der geduldigen Fürsorge. Wer täglich etwas Zeit in die Tiere investiert, hat sie umso zahmer und anhänglicher.

Ganzjährige Außenhaltung von Kleintieren im Freigehege

Außengehege für Kaninchen und Meerschweinchen

Viele Menschen halten ihre Kaninchen und Meerschweinchen ganzjährig im Haus oder in der Wohnung, einige setzen sie im Sommer zeitweise nach draußen und wieder andere halten sie während des ganzen Jahres im Freien. Letzteres ist sicherlich die beste Wahl, sofern denn einige Punkte beachtet werden.

Wann kann das Tier nach draußen?

Um was für ein Tier es sich letztlich auch handelt: Der Zeitpunkt, wann es zum ersten Mal nach draußen gesetzt wird, ist sehr wichtig, denn die falsche Zeit kann für das Tier den sicheren Tod bedeuten. Der beste Zeitpunkt ist ganz klar das Frühjahr. So haben Kaninchen und Meerschweinchen genug Zeit, sich an die Haltung im Freien zu gewöhnen. Wichtig ist allerdings, dass es keinen Bodenfrost mehr gibt. Vertraut man hier auf die altbekannten Bauernregel, dann ist dies nach den Eisheiligen, also am Gedenktag an die „kalte Sophie“ um 15. Mai. Früher sollten Sie das Tier idealerweise nicht über Nacht nach draußen setzen, da es sonst erfrieren kann. Schließlich hatte es keine Möglichkeit, ein Winterfell zu entwickeln, das es warm halten würde. Der Sommer hingegen ist weniger gut geeignet, der Herbst zu spät und der Winter der sichere Tod.

Schritt für Schritt an die Außenhaltung gewöhnen

An die Außenhaltung sollten Kaninchen und Meerschweinchen zunächst schrittweise gewöhnt werden. Einfach nur nach draußen setzen und sich nahezu selbst überlassen geht selten gut. Besser ist es, die Tiere nur tagsüber nach draußen zu setzen und auch nur bei entsprechenden Außentemperaturen. Dadurch hat es genug Zeit, sich an die wechselnden Temperaturen zu gewöhnen.

Sobald ein Tier krank wird, sollten Sie es so oder so ins Haus holen, ganz gleich zu welcher Jahreszeit. Gleiches gilt für Mütter und ihren Nachwuchs. Machen Sie außerdem niemals den Fehler, holen Sie ein Tier im Winter für ein oder zwei Tage nach drinnen und setzen es danach wieder raus. Schon wenige Tage können ausreichen, dass sich das Tier an die wärmere Temperatur gewöhnt hat.

Futterumstellung

Das Thema Futter sollten Sie ebenfalls sehr ernst nehmen. Das beste Futter, das Kaninchen und Meerschweinchen bekommen können, ist frische Wiese. Haben die Tiere bislang jedoch nur handelsübliches Nagerfutter bekommen, kann die Futterumstellung ganz schnell zu erheblichen Verdauungsproblemen führen. Dies gilt übrigens bei jeder Futterumstellung, also beispielsweise auch, wenn die Nager das erste Mal Kohle bekommen. Sie sollten die Tiere immer nur langsam an das neue Futter gewöhnen, damit sich die Verdauung nach und nach darauf einstellen kann.

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Schutz

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Die Außenhaltung von Kaninchen und Meerschweinchen ist mit großen Risiken und Gefahren verbunden. Eine der größten Gefahren lauert in Fressfeinden wie dem Marder oder Fuchs. Doch auch Greifvögel wie der Milan können den Tieren zum Verhängnis werden. Sorgen Sie daher unbedingt für einen ausreichenden Rundumschutz, also nicht nur durch einen Zaun von der Seite, sondern auch von oben. Da sich Fuchs und Co. aber auch unter den Seitenelementen durchgraben können – das gilt übrigens auch für die Kaninchen selbst – ist auch von unten für ausreichenden Schutz zu sorgen. Den besten Schutz bieten wohl Betonplatten, auf denen das Außengehege niedergelassen wird. Alternativ dazu geht aber auch Volierendraht, mit dem der gesamte Boden des Außengeheges lückenlos ausgelegt wird.

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Neben dem Außengehege selbst benötigen die Tiere außerdem ausreichend Rückzugsmöglichkeiten in Form von zum Beispiel Höhlen, Korkröhren und vor allem einem Schutzhaus ausreichender Größe. Gerade das Schutzhaus ist von großer Wichtigkeit, da sich die Tiere insbesondere im Winter darin zurückziehen können, um nicht ständig Kälte, Wind, Eis und Schnee ausgesetzt zu sein. Im besten Fall sinkt die Temperatur innerhalb der isolierten Schutzhütte im Winter nicht unter den Gefrierpunkt. Sehr wichtig ist auch, dass Schutzhaus und Freigehege ausreichend groß sind, damit sich die Tiere im Winter ordentlich warm laufen können.

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Das Schutzhaus ist aber auch im Sommer sehr wichtig, damit die Tiere sich in den Schatten zurückziehen können und nicht ständig in der prallen Sonne sitzen müssen. Damit sich aber auch das Schutzhaus im Inneren nicht unnötig aufheizt, sollte es nicht nur isoliert sein, sondern im besten Fall auch zumindest im Halbschatten stehen.

Gesellschaft

Weder Kaninchen noch Meerschweinchen sind Einzelgänger. Deshalb sollten Sie diese auch niemals einzeln halten, sondern immer mindestens zu zweit. Machen Sie aber nicht den Fehler und setzen Sie ein Kaninchen und ein Meerschweinchen zusammen. Beides sind verschiedene Tiere die unterschiedlich kommunizieren und sich deshalb nicht miteinander verständigen können. Deshalb werden sie sich auch niemals wirklich „zusammenraufen“. Gegen die gemeinsame Haltung von Kaninchen und Meerschweinchen im Allgemeinen ist hingegen nichts einzuwenden. Wichtig ist nur, dass sich beide Arten auf Wunsch aus dem Weg gehen und in ihre eigenen Ecken zurückziehen können.

Hygiene und Gesundheit

Das Thema Sauberkeit und Hygiene sollten Sie bei der Außenhaltung sehr ernst nehmen. Das Außengehege und auch das Schutzhaus sind stets sauber zu halten. Sicherlich müssen Sie nicht täglich mit dem Wischer durch das Gehege gehen, doch wenigstens einmal in der Woche muss das gesamte Gehege, also auch das Schutzhaus, von der alten Einstreu befreit und gründlich gereinigt werden. Haben Sie sich bei der Errichtung des Freigeheges für Betonplatten entschieden, dann empfiehlt sich der Einsatz eines Hochdruckreinigers, um die Platten sogar von hartnäckigen Verunreinigungen zu befreien. Ist alles wieder sauber, kann auch wieder frische Einstreu aufgefüllt werden.

Eine saubere und trockene Einstreu ist vor allem im Schutzhaus besonders wichtig. Im Winter können die Tiere sonst trotz Schutzhaus schwere Erfrierungen erleiden wenn sie in feuchter oder gar triefnasser Einstreu sitzen müssen. Doch auch im Sommer birgt dies große Gefahren, da durch Urin und Kot unweigerlich Fliegen angezogen werden. Sobald ein Tier zum Beispiel einmal Durchfall hat und sein Hintern deshalb verunreinigt ist, lassen sich hier sofort die Fliegen und legen ihre Eier ab. Aus diesen schlüpfen schließlich Fliegenmaden, die sich im schlimmsten Fall in das Tier hinein fressen. Sie sehen also, Sauberkeit und Hygiene ist das A und O bei der Außenhaltung.