Sicherer Freiflug im Zimmer

Wellensittich auf einem Vogelkäfig

Ohne das eigene Haustier geht es für viele nicht. Ob Hund, Katze oder Vogel, den Tieren soll es gut gehen. Für jedes klassische Haustier ist die Bewegungsfreiheit sehr wichtig, auch für unsere Ziervögel. Selbst wenn es sich um kleine Wellensittiche oder Kanarienvögel handelt, soll die freie Grundfläche für ein bis drei Paare nicht kleiner als 2 m² sein. Das gilt als absolutes Minimum, damit die gefiederten Freunde wenigstens kurz in der Luft gewesen sind.

In vielen Haushalten ist der Platz knapp und der Vogelkäfig weit von 2 m² freier Grundfläche entfernt. Immer dann sollen die Vögel täglich für mindestens eine Stunde, besser aber für vier Stunden im Zimmer frei fliegen können. Was sich einfach anhört, ist sehr gefährlich, wenn nicht ein paar Vorbereitungen getroffen werden.

Gefahren im Freiflug-Zimmer

  • versehentlich geöffnete Fenster und Türen
  • „unsichtbare“ Glasscheiben
  • feinmaschige Gardinen oder Textilien
  • Fransendecke und weicher Teppich
  • Stromkabel aller Art
  • Wassergefäße und Hitzequellen
  • versteckte Spalten oder Öffnungen
  • instabile Gegenstände wie angelehnte Bücher und Bilderrahmen
  • giftige Zimmerpflanzen
  • giftige nagbare Einrichtung
  • andere Haustiere wie Katzen
  • Essensdämpfe wie vom Raclette

Ziervögel sind neugierig und vor allem die zu den Papageien zählenden Arten haben einen sehr scharfen Schnabel. Sie werden Öffnungen direkt inspizieren oder hindurchfliegen. Kabel, Bücher, Möbel und andere Gegenstände werden angenagt. Selbst wenn das Freiflugzimmer mehrere Meter Flugbahn bietet, ist das noch zu wenig. Die Vögel werden regelmäßig gegen etwas flattern, das sollten keine heißen Lampen oder offenen Gefäße sein. 

Alles in allem ist jedes Zimmer auf den sicheren Freiflug vorzubereiten. Das beginnt damit, nach geeigneten Zimmern zu suchen. Badezimmer, Küche, Eingangsflure, Kinderzimmer oder Bastelräume sind ungeeignet. Am besten eignen sich Wohnzimmer oder Nebenzimmer. Ruhige Schlafzimmer sind bedingt geeignet: Leider hinterlassen Ziervögel ihre Kleckse nicht nur unter der Sitzstange. 

Das Freiflugzimmer vorbereiten

Die Fensterscheibe:

Eine unterschätzte Gefahrenquelle ist das Fenster in gleich dreifacher Weise. Steht es aus Versehen offen, dringt ungefiltertes Licht mit UV-Anteil hinein, den tagaktive Vögel sehen können. Schlimmer noch: Ohne UV-Licht ist das Sehvermögen unserer Ziervögel beeinträchtigt, es ist vergleichbar mit schwarz-weiß-sehen. Deswegen werden sie direkt den Fensterspalt finden und hinaus wollen. Wer auf Nummer sicher geht, bringt vor dem Fenster einen Rahmen mit Volierendraht an. Dann kann das Fenster bei windstillem Sommerwetter sogar offen stehen, damit unsere Ziervögel ein Sonnenbad nehmen können. Nur durch UV-Licht bilden wir und unsere Ziervögel das wichtige Vitamin-D. Das gelegentliche Sonnenbad am Fenster wird nicht reichen, weswegen eine Vogellampe für Vitamin-D zur notwendigen Einrichtung im Vogelzimmer gehört. 

Außerdem sind Fensterscheiben transparent. Unsere Ziervögel werden mit Pech schmerzhaft dagegen krachen oder sogar verletzt liegen bleiben. Besser ist es, einen Fensteraufkleber davor zu kleben. Wer nicht viel Fläche zukleben möchte, sollte auf der freien Fläche zuerst Haftnotizen kleben und eine nach der anderen wieder entfernen. Unsere Ziervögel sind intelligent und merken sich das Problem mit der Fensterscheibe.

Eine dritte Gefahrenquelle sind feinmaschige Gardinen oder Vorhänge mit Fransen. Wer auf Vorhänge nicht verzichten möchte, sollte nicht nur bei den Fenstern solche aus festem Gewebe wählen. Das Gewebe darf nicht zum Verheddern einladen, es muss sozusagen abweisend wie ein schwerer Samtvorhang wirken. 

Fußböden und Polstermöbel:

Es ist möglich, den Ziervögeln gezielt Sitzgelegenheiten anzubieten und unter diesen einen Auffangboden anzubringen. Dennoch wird es hier und da einen Klecks geben. Ein Fransenteppich wäre generell ungeeignet, da sich die Vögel schnell verheddern. Gerade in diesen Gefahrensituationen ist es ein enormer Vorteil, wenn die gefiederten Mitbewohner bereits zahm sind. Wichtig bleibt, immer sehr ruhig vorzugehen und den Vogel mit sanftem Griff zu fixieren und zu befreien. 

Selbst ein pflegeleichter harter Teppichboden oder ein Stoffsofa sind nicht geeignet. Beim Wegmachen wird der Klecks nur ins Material gerieben und es sammelt sich der Nährboden für giftige Keime. 

Möbel müssen Abwischbar sein – Holzstühle, Ledersessel und ähnliche Gebilde sind geeignet. Für Fußböden sind Steinfliesen optimal. Laminatböden für Feuchträume würden sich eignen und selbst einfache Laminatböden wären möglich. Saugende Flächen oder Böden mit Ritzen sind hingegen zu vermeiden.

Stromkabel:

Ein unterschätztes Problem sind Stromkabel. Gerade Papageienartige zerlegen solch ein Kabel mit ihren scharfen Schnäbeln innerhalb von Minuten. Der Computer mit Monitor und Boxen wird zur gefragten Angriffsstelle. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Wer Kabel am Boden oder der Wand verlegt und liegen lässt, sollte mit Kabelkanälen arbeiten. Deren Deckel lässt sich abnehmen, um jederzeit ein weiteres Kabel hineinlegen zu können. Für die Strecke bis zu den Endverbrauchern wären flexible Wellrohre denkbar. Diese müssen stabil sein, eventuell lässt sich ein kleines in ein großes legen, um das Kabel doppelt zu sichern. In keinem Fall dürfen auch nur einige cm frei erreichbar sein. 

Wassergefäße, Hitzequellen, Spalten:

Die Neugier verleiht Flügel. Im kleinen Zimmer sind selbst unsere geschickten Ziervögel etwas ungeschickt. Mit Pech landen sie in einer Blumenvase, dem Aquarium, im Lampenschirm oder sie klettern in schmale Spalten hinter Schränken oder anderen Möbeln.

Selbst ein tiefes Wasserglas wird zur tödlichen Gefahr und sollte deswegen nicht einfach im Raum stehen. Vor heißen Lichtquellen muss es einen Schutzkorb geben, dieses würde auch für heiße Birdlamps gelten. 

Schränke oder andere Möbel können zu den Füßen Auslassungen haben, damit sie über die Sockelleiste am Fußboden passen. Wenn sie einmal stramm an der Wand stehen, lässt sich von innen beidseitig ein Winkel an die Seitenwände anbringen, um diese an der Wand zu befestigen. Auch andere Spalten sollen sicher verschwinden.

Umfallende Gefahrenquellen:

Unterschätzt sind umfallende Bücher oder Bilderrahmen und ganz allgemein Gegenstände, die durch geringe Krafteinwirkung fallen können. Nur zu gerne schauen sich unsere neugierigen Mitbewohner alles genau an und werden sich mit Pech erschlagen. Alles, was eventuell umkippen könnte, muss anders hingelegt, befestigt oder entfernt werden.

Zimmerpflanzen und nagbare Giftstoffe:

Viele Zimmerpflanzen und auch deren gedüngte Erde sind pures Gift für unsere Ziervögel. Es sollte sie im Freiflugzimmer nicht geben. Selbst genießbare Zimmerpflanzen soll es nur in Bio-Qualität geben. Häufig sind die Pestizide nicht allein auf den Pflanzen, sondern auch im Pflanzenboden enthalten. 

Gerade Wellensittiche und andere Papageienartige werden alles anknabbern, was sich dazu anbietet. Weicher Kunststoff und andere Materialien werden dabei verschluckt. Was sich offensichtlich zum Anknabbern eignet, soll deswegen direkt verschwinden. Später zeigt sich, ob auch weitere Gegenstände verschwinden müssen. Davon ausgenommen sind hingegen ungiftige Naturhölzer und andere geeignete Naturmaterialien. Diese können den Vögeln zur Ablenkung in Form von Sitz- und Kletterbäumen mit Futter-, Wasser- und Badestelle angeboten werden. 

Gefährliche Mitbewohner:

Tierliebe Menschen haben häufig ganz unterschiedliche Haustiere. Vor allem Katzen sind für alle kleineren Mitbewohner eine sehr große Gefahr. Aber auch Kinder sind gefährlich, wenn sie mal eben reinkommen und die Tür zur tödlichen Freiheit auflassen. 

Im Idealfall gibt es im Haushalt entweder Ziervögel oder Katzen. Auch ansonsten wäre es sinnvoll, wenn es eine Art Schleuse zum Freiflugzimmer gibt. Im Zugang zum Vogelzimmer sollten die Fenster ebenfalls gesichert werden und alle Türen routinemäßig geschlossen bleiben. Wer eine Katze hat, soll diese immer erst finden und dann seinen Ziervögeln die Käfigtür öffnen.

Es kann helfen, wenn die Katze ein Glöckchen trägt und sich in den Türen Katzentüren befinden, die nur nach außen öffnen. 

Giftige Dämpfe vermeiden:

Scharfe Reinigungsmittel, Parfüm oder auch Essensdämpfe und hier besonders Raclette-Dämpfe sind pures Gift für unsere gefiederten Freunde. Innerhalb der Reichweite unserer Ziervögel sollte all das nicht vorkommen. 

Sicherer Freiflug nur unter Aufsicht

Trotz einer sorgfältigen Vorbereitung können unsere gefiederten Freunde immer mal in eine missliche Lage geraten. Sie bleiben mit dem Fuß hängen oder keilen sich ein. Vielleicht steht doch einmal ein gefährlicher Gegenstand vergessen im Zimmer herum. Gerade in der Anfangszeit soll der Freiflug durchgehend beaufsichtigt werden. Wenn unsere Ziervögel das Freiflugzimmer mit ihren Sitzgelegenheiten und Gefahrenquellen besser kennen, sind kurze unbeaufsichtigte Momente möglich.

Besser ist es, seinen Ziervögeln beim Freiflug generell Gesellschaft zu leisten und ihnen mal ein Leckerchen zu geben oder einen Gesundheitscheck zu machen. Solch ein Leckerchen oder auch die schrittweise Reduzierung der Beleuchtung helfen unseren Ziervögeln zurück in ihren Käfig. Dieser soll über Nacht zu einer Seite mit einer Decke abgedunkelt werden. Für den Fall, dass die Zeit für den beaufsichtigten Freiflug knapp ist oder es tageweise gar nicht geht, muss auch dieser Vogelkäfig Bewegungsfreiheit bieten. Die „Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz“ (TVT) gibt Empfehlungen für viele Tierarten, auch für Ziervögel.

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Erste Hilfe für den Papagei

Erste Hilfe

Eine ausführlich ausgestattete Hausapotheke und das entsprechende Wissen sind von großer Bedeutung, wenn es um die Gesundheit von Papageien geht. Im Falle einer Erkrankung ist es wichtig, dass der gefiederte Freund angemessen versorgt und betreut wird. Hier sind einige wichtige Aspekte zu beachten:

  1. Trennung des kranken Papageis: Wenn ein Papagei offensichtliche Anzeichen einer Krankheit zeigt, sollte er von seinen Artgenossen separiert werden, um Stress und mögliche Ansteckungen zu vermeiden. Ein Kescher kann dabei helfen, den Vogel schonend zu fangen und in einen gut ausgestatteten Krankenkäfig zu bringen.
  2. Arztbesuch und Transport: Bei einer Erkrankung ist der Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Daher sollte immer eine geeignete Transportbox zur Verfügung stehen, um den Papagei sicher zum Arzt zu bringen.
  3. Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verletzungen: Wenn sich der Papagei während des Freiflugs verletzt, zum Beispiel durch eine Schnittwunde oder eine Quetschung, ist schnelles Handeln gefragt. Eine gut ausgestattete Hausapotheke sollte Blutstiller, Wundreinigungslösung und Verbandsmaterial enthalten, um Erste Hilfe leisten zu können. Bei schweren Verletzungen ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
  4. Atemprobleme und Atemnot: Atemprobleme können auf verschiedene Erkrankungen hinweisen und erfordern eine sofortige tierärztliche Untersuchung. Typische Symptome sind Apathie, Gewichtsverlust, hörbare Atemgeräusche, Schwanzwippen während der Atmung und Atemnot.
  5. Wärme und Pflege: Kranke Papageien benötigen nicht nur wirksame Medikamente, sondern auch zusätzliche Wärme. Ihre Körpertemperatur kann während einer Erkrankung sinken, wodurch sie frieren. Die Verwendung einer speziellen Rotlichtlampe kann dazu beitragen, die Körpertemperatur zu regulieren und den Heilungsprozess zu unterstützen. Vitaminpräparate und liebevolle Pflege spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Genesung.

Zusätzlich zur richtigen Pflege und Behandlung des erkrankten Papageis ist es ratsam, eine Hausapotheke mit den notwendigen Utensilien vorzuhalten. Hier ist eine Checkliste mit empfohlenen Artikeln:

  • Blutstillungsmittel (Gelatineschwämmchen oder Lösungen vom Tierarzt)
  • Wundreinigungslösung (z. B. verdünnte Betaisodona-Lösung)
  • Paraffinöl
  • Traubenzucker zur Stärkung
  • Multivitaminpräparat
  • Fütterungsspritze
  • Tupfer, Mullkompressen, Wattestäbchen
  • Verbandswatte
  • elastische, selbsthaftende Binde
  • Nagel- und Schnabelschere
  • Infrarotstrahler
  • Krankenkäfig
  • Transportkäfig
  • Fangutensilien
  • Wichtige Kontaktdaten des Tierarztes

Wichtiger Hinweis

Die oben genannten Informationen dienen lediglich als Leitfaden und können den Besuch beim Tierarzt nicht ersetzen. Es ist immer ratsam, bei Erkrankungen von Papageien einen Tierarzt zu konsultieren, da dieser die beste Fachkenntnis und Erfahrung hat, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.

Checkliste für die Voliere im Winter

Wellensittich Schnee

Eine Außenvoliere für Vögel zu besitzen, bietet ihnen ausreichend Platz zum Fliegen und Toben. Dabei ist es wichtig, einige Punkte zu beachten, bevor man eine Voliere baut oder bauen lässt. Die Bestimmungen und Genehmigungen variieren von Gemeinde zu Gemeinde. Auch sollte man die Nachbarn über die Pläne informieren. Viele Vogelarten können draußen überwintern, wenn die Voliere winterfest gemacht wird. Bei der Planung ist es ratsam, den richtigen Standort zu wählen, der ausreichend Platz zum Fliegen bietet und direktes Sonnenlicht im Winter gewährleistet.

Einige Vogelarten, wie der Wellensittich, können draußen überwintern, solange sie vor Zugluft geschützt sind. Es ist wichtig, dass die Voliere einen wind- und wettergeschützten und gut isolierten Innenraum besitzt. Dort sollte eine Heizlampe oder ein Wärmestrahler installiert werden, um den Rückzugsort vor dem Auskühlen zu bewahren. Die Mindestinnentemperatur für die jeweilige Vogelart sollte eingehalten werden. Zusätzliches künstliches Licht sorgt dafür, dass die Vögel bei Dunkelheit von selbst ins Innere fliegen. Bei eisigen Minusgraden kann der Raum mit einem Schieber verschlossen werden, um die Vögel warm zu halten. Ein Frostwächter kann ebenfalls hilfreich sein, um die Temperatur konstant zu halten. Trinkwasser und Wasserstelle zum Baden sollten sich im Innenraum befinden, um das Einfrieren zu verhindern. Eine fettreichere Ernährung ist für die Vögel wichtig, da sie bei Kälte mehr Energie verbrennen. Nur fitte und gesunde Vögel, die an ein Leben im Freien gewöhnt sind, sollten draußen überwintern.

Hier sind einige Punkte, die bei der Errichtung einer winterfesten Voliere beachtet werden sollten:

  • Genehmigungen bei der Gemeinde einholen und Nachbarn informieren
  • Wind- und wettergeschützten Standort wählen
  • Ausbruchssicheres Material verwenden
  • Ruhe- und Schlafplätze im oberen Teil der Anlage anbieten
  • Wasser- und Futterplätze an geeigneter Stelle einrichten
  • Geschützten, beheizbaren Innenraum bereitstellen
  • Heizlampe, Heizer und Frostwächter installieren (vogelsicher)
  • Beleuchtung im schützenden Innenraum anbringen
  • Verschließbarkeit des Innenraums sicherstellen, um Vögel bei Minusgraden drinnen zu halten
  • Wasserschale und Badewanne bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nach drinnen stellen

Mit einer gut geplanten und winterfesten Voliere können Sie Ihren gefiederten Freunden auch im Winter ein artgerechtes und gesundes Zuhause bieten.

Foto: „Melopsittacus undulatus“ von Max Schrader, Lizenz: CC BY-ND 2.0

Checkliste für die Urlaubsbetreuung für Vögel

Wellensittich Vogelkäfig

Endlich Urlaub! Schnell die Koffer packen und ab in die wohlverdiente schönste Zeit des Jahres. Aber haben Sie auch an alles gedacht? Das Abo der Tageszeitung wurde pausiert, der nette Nachbar von nebenan kümmert sich um die Pflanzen und die Post, für alle Eventualitäten wurde ausreichend Wechselwäsche eingepackt, … dann kann es je endlich los gehen. Doch halt: Da war doch noch etwas!

Nicht selten vergessen die Menschen in ihrer Urlaubsvorbereitung ihre Haustiere. Den Hund kann man häufig noch mitnehmen. Doch beim Vogel beispielsweise sieht es bereits ein wenig anders aus. Als Vogelhalter will der Urlaub also gut geplant sein, schließlich können Sie Ihren gefiederten Freund nicht mal eben in den Koffer packen. Sowohl die Fahrt selbst als auch die völlig neue Umgebung wären für einen Vogel enorme Stressfaktoren. Als Besitzer eines Wellensittich, Nymphensittich, Kanarienvogel oder Papagei sollten Sie sich also unbedingt rechtzeitig um eine vernünftige Urlaubspflege für Ihre gefiederten Freunde kümmern.

Die richtige Urlaubsbetreuung für Vögel

Zunächst sollten Sie sich erst einmal die Frage stellen, ob Sie Ihre Vögel zu einem Vogelsitter bringen, oder ob die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben sollen. Hier sollten Sie wissen, dass beides seine Vor- und Nachteile hat.

Bleiben die Vögel Zuhause, so hat dies den Vorteil, dass sich die Tiere keinerlei Stress aufgrund von Transport und fremder Umgebung ausgesetzt sind. Der Nachteil hierbei ist hingegen, dass Sie jemanden finden müssen, dem Sie Zugang zu Ihrem Haus oder der Wohnung geben müssen. Sie müssen demjenigen also vertrauen können. Nicht nur, dass er oder sie nicht in Ihrem Zuhause herumstöbert, sondern auch, dass sich derjenige gut um die Tiere kümmern wird. Idealerweise nimmt sich der Vogelsitter wenigstens zweimal täglich ausreichend Zeit, um die Vögel nicht nur mal eben nebenbei schnell zu füttern, sondern verbleibt auch eine Weile bei ihnen, um sie zu beobachten und bei Bedarf auch zu beschäftigen. Nur so ist es möglich zu erkennen, ob eines der Tiere möglicherweise krank sein könnte.

Die Alternative wäre, die Tiere werden in eine Tierpension oder zu einem Bekannten gebracht. Der Vorteil hierbei ist natürlich der, dass sich regelmäßig und dann auch für eine längere Zeit und vor allem ohne zusätzlichen Aufwand um die Vögel gekümmert werden kann. Hier können die Tiere umso besser und auch länger beobachtet werden. Der Nachteil ist jedoch, dass vor allem älteren oder kranken Tieren ein solcher Umzug schnell zu viel werden kann. Auch bei größeren Schwärmen kann sich ein solcher Umzug durchaus zu einem echten, logistischen Problem entwickeln.

Den richtigen Vogelsitter finden

Das Wichtigste, das ein guter Vogelsitter haben sollte: Erfahrung mit Vögeln! Wichtig ist, dass der Vogelsitter gute bis sehr gute Vogelkenntnisse besitzt. Insbesondere Menschen, die selbst Vogelhalter sind, eignen sich in der Regel hervorragend. Besitzt der Vogelsitter selbst Vögel, dann sollten dessen Tiere natürlich selbst gesund sein, da sonst das Risiko besteht, dass Krankheiten auf Ihre Tiere übertragen werden – auch dann, wenn Ihre Vögel bei Ihnen Zuhause gepflegt werden.

Einen geeigneten Vogelsitter finden Sie normalerweise durch Mundpropaganda relativ schnell. Fragen Sie doch beispielsweise einfach mal bei Ihrem Tierarzt nach. Oder aber Sie fragen Ihre eigenen Freunde und Bekannte oder die Familie. Sollten Sie sich für einen fremden Sitter entscheiden, dann prüfen Sie unbedingt vorher, ob Sie diesem auch tatsächlich vertrauen können. Lernen Sie sich ruhig schon einige Zeit zuvor gut kennen und fühlen Sie ihm ein wenig auf den Zahn.

Das sollte die Urlaubsbetreuung wissen

Machen Sie für die Urlaubsbetreuung unbedingt eine Liste mit allen Besonderheiten, die derjenige wissen sollte. Baden die Tiere gerne? Fressen sie etwas bestimmtes besonders gern oder sollen bestimmte Dinge gar nicht gefüttert werden? Benötigen sie täglich ihren Freiflug? Müssen die Vögel täglich beregnet werden, damit sie sich wohlfühlen?

Notieren Sie für Notfälle unbedingt auch sowohl die Telefonnummer Ihres Tierarztes als auch Ihre eigene Handynummer, unter der Sie im Urlaub bei Bedarf zu erreichen sind. Haben Sie an alles gedacht, können Sie Ihren Urlaub umso unbeschwerter verbringen, da Sie sicher sein können, dass Ihre Tiere auch garantiert gut versorgt sind.

Checkliste für die Suche nach einem guten Vogelsitter

  • Wie viel Erfahrung hat der Vogelsitter mit Vögeln?
  • Sind dem Vogelsitter Ihre Tiere bereits bekannt?
  • Ist der Vogelsitter bereit, mindestens zweimal täglich für eine längere Zeit zu Ihnen nach Hause zu kommen?
  • Zeigt der Vogelsitter von sich aus Interesse an den Tieren und stellt Ihnen auch selbst ein paar Fragen zu Besonderheiten?
  • Sollte der Vogelsitter selbst Vögel halten: Sind diese gesund?
  • Ist der Vogelsitter in der Lage zu erkennen, wenn eines Ihrer Tiere krank wird?

Checkliste für den Vogelsitter

  • Notieren Sie alle Besonderheiten zur Haltung und Fütterung Ihrer Vögel
  • Futter- und Wassernäpfe sind täglich zu reinigen und frisch zu machen. Feuchtfutter, Obst und Gemüse vom Vortag müssen täglich entfernt werden. Im Sommer eventuell sogar mehrmals täglich. Stichwort: Keimgefahr!
  • Benötigt eines oder mehrere Tiere täglich bestimmte Medikamente oder eine besondere Pflege?
  • Wie oft ist der Käfig oder die Voliere zu reinigen?
  • Was ist beim täglichen Freiflug zu beachten?
  • Wie lautet die Telefonnummer des Tierarztes?
  • Wie lautet Ihre Handynummer, unter der Sie im Urlaub erreichbar sind?

Die Außenvoliere: Außenhaltung für Wellensittich, Nymphensittich & Co.

Vögel Voliere

Wenn für einen Vogel eines wichtig ist, dann ist es Freiheit. Da dies aber nur bei freilebenden, nicht aber bei Ziervögeln, möglich ist, sollten zumindest viel Licht, frische Luft und vor allem auch Sonnenschein möglich sein. In einer Außenvoliere findet Ihr gefiederter Freund alles das und sogar noch einiges mehr. Bei der Planung und vor allem der Umsetzung eines solchen Projektes gibt es aber ein paar Punkte, die Sie zwingend beachten sollten. Schließlich sollen weder Ihre Vögel ausbrechen, noch Fressfeinde in die Voliere einbrechen können.

Eine Außenvoliere sorgt für ein gestärktes Immunsystem

Auch wenn es viele Menschen noch immer glauben: Ob Wellensittich, Nymphensittich, Graupapagei oder Ara, sie alle sind alles andere als dummes Federvieh, sondern durchaus intelligente Tiere. Sie nehmen ihre Umwelt ebenso wahr wie wir Menschen und wissen durchaus auch etwas damit anzufangen. Gerade deshalb wird ihnen auch recht schnell langweilig, wenn ihnen nichts geboten wird. Durch die vielen, verschiedenen Reize, die in einer Außenvoliere auf Ihre Vögel einwirken, erleben sie stets etwas und lassen sie sogar mit anderen Vögeln oder Menschen in Kontakt kommen. Dies hält nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.

Durch die wechselnden Witterungsverhältnisse werden Ihre gefiederten Freunde zudem abgehärtet. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und Krankheiten können ihnen gleich weniger anhaben. Außerdem haben die Tiere in einer Außenvoliere für gewöhnlich ein weit größeres Platzangebot als in einer Innenvoliere im Haus. Dadurch können die Vögel gleich viel besser fliegen und so auch ihre Muskulatur stärken.

Eben diese Vorteile gilt es natürlich für die Vögel, dass sie diese auch voll und ganz ausschöpfen können. Gerade deshalb ist es auch so wichtig, dass die Außenvoliere in jedem Fall groß genug geplant wird. In jedem Fall sollte zudem gewährleistet sein, dass die Tiere keine ständigen Zugluft und auch keiner andauernden Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Sorgen Sie daher unbedingt für einen entsprechenden Windschutz und auch für viele sonnengeschützte Bereiche.

Safty first!

fuchs-300x196 Die Außenvoliere: Außenhaltung für Wellensittich, Nymphensittich & Co.
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Alexas_Fotos / pixabay.com

Achten Sie beim Bau der Voliere aber vor allem auf eines: Sicherheit! Zwar ist nichts wichtiger als dass Ihre Vögel nirgendwo ausbrechen können. Noch wichtiger ist jedoch, dass nicht andere Tiere einbrechen können. Denn nur, weil zum Beispiel Ihre Wellensittiche das Gitter der Voliere nicht durchbeißen können, bedeutet dies nicht, dass es nicht zum Beispiel der große Fuchs oder ein kleines Mauswiesel trotzdem schafft, einzubrechen und sich über seine Beute herzumachen. Gerade deshalb dürfen unter keinen Umständen irgendwo Spalte oder Löcher entstehen, die das Eindringen erleichtern würden. Dazu gehört natürlich auch, das Volierengitter entsprechend gut zu verschrauben.

Ein kleines Stück Freiheit

Wie bereits erwähnt werden Ihre Vögel in einer Außenvoliere in der Regel stets mehr Platz zur Verfügung haben als in einer Innenvoliere. Da Sie jedoch die Möglichkeit haben, Ihren Tieren innerhalb des Hauses Freiflug außerhalb des Käfigs bieten zu können – was verständlicherweise in einer Außenvoliere nicht möglich ist – sollte für die Außenvoliere eine entsprechend große Grundfläche eingeplant werden. Geht man beispielsweise von einem Vogel in der Größe eines Nymphensittich oder kleiner aus, so sollten Sie eine Grundfläche von 1 x 2 Meter je Paar einplanen. Sollen Ihre Vögel auch im Winter im Freien gehalten werden, dann ist zudem ein beheiztes Schutzhaus einzuplanen, für welches Sie noch einmal die Hälfte desselben Platzangebotes einplanen müssen. Für jedes weitere Vogelpaar ist die Grundfläche um je 1 Quadratmeter zu vergrößern, also beispielsweise wie folgt:

  • 2 Tiere: 2 m²
  • 4 Tiere: 3 m²
  • 6 Tiere: 4 m²
  • 8 Tiere: 5 m²
  • 10 Tiere: 6 m²
  • usw.

Die passende Einrichtung für die Außenvoliere

Sobald die Außenvoliere – und bei Bedarf auch das Schutzhaus – erst einmal steht, können Sie sich um die Inneneinrichtung kümmern. Schließlich werden Sie sicherlich nicht wollen, dass Ihre Vögel auf dem Boden sitzen oder sich am Volierengitter festhalten müssen. Als Einstreu für die Außenvoliere bietet sich, ebenso wie bei der Innenvoliere, unter anderem Vogelsand oder auch Buchenholzgranulat an. Alternativ können Sie beispielsweise auch Erde einstreuen. Achten Sie hierbei aber zwingend darauf, dass diese frei von jedweden schädlichen Stoffen ist, da die Vögel sicherlich gerne darin wühlen werden. Außerdem sollte Staunässe unbedingt vermieden werden. Idealerweise berücksichtigen Sie dies bereits bei der Planung der Voliere, indem Sie den Boden mit einer leichten Neigung errichten, sodass das Wasser problemlos abfließen kann. Andernfalls beginnt die Einstreu schnell zu faulen und zu schimmeln.

Selbstverständlich dürfen auch zahlreiche Sitzmöglichkeiten nicht fehlen. Am Gängigsten sind vor allem Sitzstangen aus verschiedenen geeigneten Hölzern, wie zum Beispiel

  • Buche
  • Eiche
  • Haselnuss
  • Ahorn
  • Pappel
  • Obstbäume

Auch selbstgebaute Freisitzbäume werden immer wieder gerne angenommen und laden herzlich zum Spielen und Toben ein. Daneben bietet es ich auch an, Schaukeln aufzuhängen oder auch Seile, auf denen Ihre gefiederten Freunde ihren Gleichgewichtssinn trainieren können. Bieten Sie Ihren Vögeln ruhig einen bunten Mix aus verschiedenen Kletter- und Sitzmöglichkeiten an.

Snacken und Planschen erlaubt

Neben Sitzmöglichkeiten sollte vor allem im Sommer auch eine Bademöglichkeit nicht fehlen. Ob nun eine einfache Schale aus Kunststoff oder ein hochwertiges Vogelbad aus Aluminium und Edelstahl, wie etwas das Papageienbad Planchy Medium, Ihre Vögel sollten nach Belieben im kühlen Nass planschen können.

Selbstverständlich sollen Ihre Federfreunde auch nicht hungern müssen. Bieten Sie ihnen daher unbedingt auch verschiedene Futterplätze, an denen Sie zum Beispiel leckere Nüsse und verschiedene Sämereien anbieten. Für einen ausgiebigen Schaukelspaß während eines solchen Festmahls sorgt zum Beispiel das Papageien Buffet Hilton, das sich übrigens auch sehr leicht reinigen lässt, da die Futternäpfe aus Edelstahl einzeln entnehmbar sind.

Wenn Sie Ihre Vögel in der nächsten Zeit ein wenig beobachten, dann werden Sie sicherlich noch einige interessante Einfälle entwickeln, wie Sie Ihren Freunden und am Ende auch sich selbst noch mehr Freude bereiten können.

Weihnachten und Wellensittiche: Das sollten Sie beachten

Weihnachten Wellensittich

Wenn Ihnen Ihre Vögel am Herzen liegen, dann sollten Sie zu Weihnachten nicht nur an Ihre Familie, sondern auch an Ihre Tiere denken. Schließlich freuen nicht nur Sie sich darüber, wenn Sie viele tolle Geschenke auspacken dürfen. Auch Ihre Wellensittiche sollten natürlich nicht leer ausgehen. Es gibt viele tolle Überraschungen, über die sich Ihre Lieblinge garantiert freuen werden.

Liebe geht durch den Magen – auch an Weihnachten

Dies gilt natürlich nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere. Daher sind kleine Leckereien bei Ihren Wellensittichen immer seht willkommen – auch an Weihnachten. Am besten geben Sie ihnen etwas, das es sonst nicht so oft gibt, wie zum Beispiel süße Knabberstangen oder Vogelkekse. Eine Leckerei, auf die normalerweise jede Welli total fliegt, ist Kolbenhirse.

Die Ruhezone

So viel Spaß und Freude Ihnen Ihre Wellensittiche auch machen: Setzen Sir Ihre Vögel auch an Weihnachten keinem zu großen Stress aus. Richten Sie ihnen eine Einzelne ein, wo sie sich entspannen können. Am besten wählen Sie dafür einen gesonderten Raum, da flackernden Kerzenlicht vielen Vögeln Angst macht. Auf diese Weise sind die Tiere auch vor den Besuchern abgeschottet.

Selbstverständlich sollten Sie den Tieren auch zu den Weihnachtsfeiertagen genügend Freiflug ermöglichen. Achten Sie dabei aber auf mögliche Gefahrenquellen. Gerade an den Feiertagen gibt es vieles, was einem kleinen Vogel zum Verhängnis werden kann, wie zum Beispiel:

  • Kerzen
  • Geschenkband
  • Geschenkpapier
  • Christbaumschmuck
  • Lametta
  • brennende Kerzen

Achten Sie, bevor Sie den kleinen Flattermann fliegen lassen, ganz genau darauf, das auch wirklich nichts herum liegt oder steht, was ihm schaden kann.

Spannung, Spiel und … Wellispielzeug!

parrots-nature-papageienbad-planchy-medium-air-3-300x292 Weihnachten und Wellensittiche: Das sollten Sie beachten

Neben leckeren Vogelkeksen oder vielen anderen leckeren Köstlichkeiten können Sie Ihrem Wellensittich auch noch tolle Spielzeuge für die Voliere oder das Vogelzimmer schenken. Wenn Ihr gefiederter Liebling beispielsweise gerne ausgelassen badet, dann wäre doch eine Vogelbadewanne, wie zum Beispiel das Parrots Nature Planchy Medium Cage, ein schönes Geschenk. Auch neues „Mobiliar“ in Form von neuen Naturastsitzstangen oder Leitern aus Naturholz, wie etwa eine Hängebrücke, werden immer wieder gerne angenommen. Diese sorgen nicht nur für neue Abwechslung, sondern machen dem Vogel auch nicht richtig Spaß. Mit einem solchen neuen Spielzeug hat Ihr Wellensittich sogar nicht nur an Weihnachten seine Freude, sondern auch noch lange darüber hinaus.

Die fünf wohl besten Geschenke zu Weihnachten für Wellensittiche sind:

  1. eine neue, größere Voliere
  2. Kolbenhirse
  3. ein Vogelbad
  4. eine Hängebrücke oder Strickleiter
  5. ein spannender Naturholz-Spielplatz

Wellensittich und Papagei richtig einfangen

Wellensittich Hand

Ob Wellensittich, Amazone oder Papagei, die Kobolde wissen ganz genau, wie sie uns überlisten können, wenn es darum geht, sie einzufangen. Auch wenn es nicht unbedingt die Regel ist, aber hin und wieder ist es nun mal unvermeidbar, dass Sie Ihren Vogel tatsächlich auch mal einfangen müssen. Sei es nun beispielsweise für den Gang zum Tierarzt oder weil Sie umziehen. Wenn der Vogel dann nicht so will wie Sie wollen, dann ist guter Rat oftmals teuer. Doch es gibt ein paar Tricks, mit denen Ihnen das Einfangen Ihres Vogels gleich viel besser gelingen wird.

Der Lockvogel

Wenn ein Vogel etwas nicht will, dann ist es sehr schwer, ihn dazu zu überreden, es doch zu tun. Dazu gehört zum Beispiel die Übernachtung in der Voliere anstelle unter „freiem Himmel“ im Wohnzimmer. Sollte sich einer Ihrer Vögel partout nicht einfangen lassen wollen, dann kann es unter Umständen helfen, wenn sich bereits ein oder mehrere andere Vögel in der Voliere befinden, sie sozusagen als „Lockvogel“ fungieren. Hierfür sollten Sie aber darauf achten, dass es hell genug ist, um den Vogel nicht in eine Art Schlummermodus zu versetzen.

Der Leckerbissen

Die meisten Vögel haben mindestens einen ganz bestimmten Leckerbissen, auf den sie total abfliegen. Oftmals ist dies zum Beispiel Kolbenhirse, aber auch Walnusskerne oder Paranüsse können ein solches Jackpot-Leckerli sein. Versuchen Sie, den Vogel mit einem solchen Leckerbissen auf die Hand zu locken, sodass Sie ihn anschließend an die Volierentür tragen können. Sollte dieser Trick nicht funktionieren, dann können Sie die Leckerei auch gut sichtbar in die Voliere legen und sich etwas entfernen und abwarten, bis sich der Rabauke doch noch überreden lässt, in die Voliere zu gehen, um sich die Köstlichkeit zu holen. Sobald der Vogel auf den Köder hereingefallen ist, können Sie die Voliere verschließen. Manche Tiere sind jedoch schlauer als der Mensch und durchschauen den Trick entweder sofort oder zumindest nach einer Weile. Aber auch in diesem Fall kann geholfen werden. Nehmen Sie eine dünne Schnur zur Hand, die Sie an die Volierentür knoten und so um das Gitter führen, dass sich die Tür beim Ziehen der Schnur schließt. So können Sie sich weit genug von der Voliere entfernen, sodass sich der Vogel sicher fühlt und in die Voliere fliegt. Sobald dies geschehen ist, ziehen Sie ganz einfach vorsichtig an der Schnur.

Vor dem Fangen mit der Hand: Handschuhe anziehen

Auch wenn sich der Vogel normalerweise seine Krallen an den Sitzästen abwetzen sollte, so kann es doch hin und wieder erforderlich sein, dass Sie diese beschneiden müssen. Dafür müssen Sie ihn aber erst mal einfangen. Sollte das Tier handzahm sein, also problemlos auf Ihre Hand kommen, dann sollten Sie dieses Vertrauen nicht zerstören. Ziehen Sie daher am besten einen dunklen Handschuh an, bevor Sie den Vogel einfangen. Dadurch bringt das Tier die für ihn doch recht unangenehme Situation nicht mit Ihrer Hand in Verbindung. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie den Vogel richtig zu fassen bekommen. Das bedeutet: Umfassen Sie sowohl den Körper als auch die geschlossenen, angelegten Flügel. Fassen Sie dabei mit dem Zeigefinger auf den Kopf des Tieres und mit dem Daumen sowie dem Mittelfinger links und rechts des Kopfes. Damit haben Sie auch den Kopf gut im Griff, sodass der Vogel Sie nicht beißen kann. Richtig gut funktioniert dies aber natürlich nur bei entsprechend kleinen Vögeln, wie etwa einem Wellensittich oder Nymphensittich.

VORSICHT

Greifen Sie unter keinen Umständen zu fest zu. Der Griff sollte unbedingt locker genug sein. Üben Sie einen zu großen Druck auf den Brustkorb aus, dann kann das Tier nicht mehr richtig atmen und droht in Ihren Händen zu ersticken.

Dunkeln Sie den Raum ab

Die meisten Vögel sind bei Dunkelheit nicht wirklich die besten Flieger, da sie im Dunklen schlecht sehen können. Deshalb kann es Ihnen sehr helfen, wenn Sie den Raum abdunkeln, indem Sie zum Beispiel den Rollladen herunterlassen. Damit aber wenigstens Sie sich noch einigermaßen orientieren können, ist eine schwach leuchtende Lichtquelle nicht verkehrt, denn Sie sollten ja noch sehen können, welchen Vogel Sie einfangen.

TIPP

Am besten steht eine zweite Person direkt am Lichtschalter, sodass sofort, nachdem Sie den Vogel eingefangen haben, das Licht eingeschaltet werden kann. Gerade, wenn Sie mehrere Vögel haben – was ohnehin zu empfehlen ist – werden sich unter Umständen die anderen Tiere erschrecken und sofort losflattern. Da sie sich bei Dunkelheit jedoch nicht orientieren können, besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko.

Am besten steht eine zweite Person direkt am Lichtschalter, sodass sofort, nachdem Sie den Vogel eingefangen haben, das Licht eingeschaltet werden kann. Gerade, wenn Sie mehrere Vögel haben – was ohnehin zu empfehlen ist – werden sich unter Umständen die anderen Tiere erschrecken und sofort losflattern. Da sie sich bei Dunkelheit jedoch nicht orientieren können, besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko.

Vertrautes Heim

Einige Vogelhalter haben in der Voliere noch einen zusätzlichen kleinen Vogelkäfig stehen, der den Tieren als Futterstelle dient. Auf diese Weise lernen die Tiere den kleineren Käfig bereits ausgiebig kennen und haben keine Angst davor. Sobald der Vogel, den Sie gerade einfangen möchten, in eben diesem kleineren Käfig sitzt, haben Sie relativ leichtes Spiel, da Sie diesen nun nur schließen müssen. Am besten wird auch hierfür zunächst wieder der Raum verdunkelt, sodass der Vogel Ihnen nicht aus dem Futterkäfig flüchtet, sobald Sie sich diesem nähern. Alternativ kann aber auch hier wieder eine Schnur helfen.

Das sollten Sie vor der Anschaffung eines Wellensittichs wissen

Wellensittiche

Ein Wellensittich ist von Natur aus ein wunderschönes Tier. Nicht verwunderlich also, dass sich so viele Menschen dazu entschließen, einen solchen exotischen Vogel zu sich nach Hause zu holen. Doch ein Welli ist ein Lebewesen, um das Sie sich sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, kümmern müssen. Bevor Sie also darüber nachdenken, sich einen Welli anzuschaffen, sollten Sie zunächst überlegen, was alles dazu gehört, welche Verantwortung es bedeutet, ein solches Lebewesen anzuschaffen. Haben Sie und Ihre Familie tatsächlich die Geduld und die Ausdauer, sich ein ganzes Welli-Leben lang um das Tier zu kümmern? Immerhin wird der durchschnittliche Wellensittich bis zu 15 Jahre alt. Die Haltung eines Wellensittich ist zudem mit viel Geld und vor allem Platz verbunden, was Sie ebenfalls berücksichtigen sollten.

Wo und wie soll das Tier denn leben? Welche Farbe soll es sein und welches Geschlecht? Wie viele Tieren möchten Sie ein Zuhause geben? Können Sie sich auch mit den negativen Seiten anfreunden? Es gibt unglaublich viele Fragen, die Sie sich erst einmal ausführlich und vor allem ehrlich beantworten sollten, bevor Sie sich leichtfertig dazu entschließen, einen Wellensittich anzuschaffen.

Abgesehen davon denken viele Menschen, dass die Haltung nur eines einzigen Vogels doch kein Problem sei, schließlich hat er ja den Menschen, mit dem er quatschen kann. Doch weit gefehlt. Ob Wellensittich, Amazone, Graupapagei, Ara oder was für ein Vogel auch immer: Vögel sind Schwarmtiere und ausdrücklich nicht für eine Einzelhaltung gedacht. Sie sollten daher immer mindestens zwei Tiere halten, besser mehr.

Vielen zukünftigen Welli-Haltern ist gar nicht bewusst, dass sie sich gemäß dem Tierschutzgesetz um das Tier kümmern müssen. Befassen Sie sich daher unbedingt auch etwas näher mit diesem Thema, bevor Sie sich per Gesetz strafbar machen.

Diese Gründe könnten gegen die Anschaffung eines Wellensittichs sprechen

1. Lautstärke

Wellensittiche sind dafür bekannt, mitunter sehr laut sein zu können. Sie sind im Allgemeinen als richtige Quatschbasen bekannt. Ein erhöhter Geräuschpegel ist also ein Punkt, den Sie als zukünftiger Halter von Wellensittichen unbedingt abhaben können müssen. Zwar wird Ihnen, sollten Sie zur Miete wohnen, kein Vermieter die Haltung von Wellensittichen verbieten können. Allerdings könnten sich Ihre Nachbarn durch das Gequatsche und den Gesang der Tiere belästigt beziehungsweise gestört fühlen. Um des lieben Hausfriedens willen sollten Sie also idealerweise zumindest Ihre Nachbarn vor der Anschaffung ansprechen und diesen Ihre Absicht erklären.

2. Zeit

Gerade, wenn Sie berufstätig sind, sollten Sie bedenken, dass es sich bei Wellensittichen um sehr gesellige Tiere handelt, denen sehr viel an Aufmerksamkeit liegt. Nach einem langen Arbeitstag sollten Sie sich also stets ausgiebig mit Ihren gefiederten Mitbewohnern beschäftigen.

3. Haustiere

Möglicherweise haben Sie bereits andere Haustiere in Ihrem Haushalt. Überlegen Sie immer sehr gut, ob diese denn mit einem Wellensittich „kompatibel“ sind. Katze und Hund beispielsweise gehören nicht unbedingt zu der Art Haustier, die Sie unbeaufsichtigt mit Vögeln alleine Zuhause lassen sollten, obschon es natürlich auch Tiere geben kann, die sehr souverän sind und mit einem Welli durchaus behutsam spielen können. Doch selbst in solchen Fällen gibt es schlichtweg immer ein gewisses Risiko.

4. Allergie

Von Allergien gegen Katzen oder Hunde haben die meisten Menschen schon etwas gehört, eine Allergie gegen Vögel jedoch ist vielen nicht bekannt. Dennoch ist dies ein ernst zu nehmendes Thema, dass Sie niemals auf die leichte Schulter nehmen sollten. Schon viele langjährige Welli-Halter, die sich stets aufopfernd um ihre Lieblinge gekümmert haben, bekamen plötzlich gesundheitliche Probleme, weil sich durch den Gefiederstaub irgendwann eine Allergie entwickelt hat. Darüber hinaus kann es sogar vorkommen, dass einige Menschen auf manche Futtermittel reagieren. Sollten bei Ihnen bereits Allergien bekannt sein, dann sollten Sie deshalb idealerweise vorab einen Termin für einen Allergietest bei einem Facharzt vereinbaren.

Die Anschaffung eines Wellensittichs ist immer eine Vertrauenssache

Wenn Sie sich einen Wellensittich anschaffen möchten – idealerweise sollten Sie natürlich mindestens zwei Tiere halten – dann sollten Sie dem Verkäufer immer vertrauen können. Für viele Menschen ist die Zoohandlung immer die erste Anlaufstelle. Hier erhalten Sie einen Wellensittich je nach Region in der Regel zu Preisen zwischen 20 und 50 Euro. Die Tiere werden hier meist recht jung abgegeben. Doch nicht immer ist die Zoohandlung die beste Option, denn in vielen Zoohandlungen steht nicht etwa das Tier an erster Stelle, sondern der Profit. Allerdings sollten Sie niemals alle Zoohandlungen gleichermaßen bewerten, denn einige Zoohandlungen geben sich durchaus sehr viel Mühe und kümmern sich auch sehr liebevoll und fürsorglich um die Tiere.

Gerade größere Ketten sollten Sie nach unserer Meinung nach Möglichkeit nicht anlaufen. Hier haben Sie in der Regel überhaupt keine Möglichkeit nachvollziehen zu können, wo die Tiere denn eigentlich tatsächlich herkommen und unter welchen Haltungsbedingungen sie gezüchtet wurden. Ein Thema, das in den letzten Jahren bei immer mehr Menschen bitter aufstößt. Neben den Zoohandlungen gibt es aber auch noch weitere Anlaufstellen, wie Sie Wellensittiche kaufen können. Dies sind zum Beispiel:

  • Züchter
  • Tierheim
  • Privatperson
  • Vogelmesse / Vogelbörse

Züchter

Ein Züchter sollte idealerweise immer die erste Anlaufstelle sein. Hier sind Sie für gewöhnlich immer gut beraten. Ein guter Züchter hat für gewöhnlich einen recht großen Bestand, in dem sowohl Jungvögel als auch ältere Tiere vorhanden sind. Gerade für Menschen, die bereits Wellensittiche halten und noch weitere Tiere anschaffen möchten, ist dies sehr von Vorteil.

Bei einem Züchter sollten Sie stets auf die Einhaltung der Hygienevorschriften achten. Ein guter, zuverlässiger Züchter, dem es nicht in erster Linie um den Profit geht, wird seine Volieren regelmäßig gründlich reinigen. Für die Gesundheit der Tiere ist eine saubere Umgebung sehr wichtig.

Wenn Sie nicht wissen, wie Sie an einen Wellensittichzüchter gelangen können, dann kann Ihnen ein Zuchtverein für gewöhnlich weiterhelfen, denn die meisten Züchter von Wellensittichen sind Mitglied in Vereinen und Verbänden. Züchter, die solchen Gruppen angehören, unterliegen stets den jeweiligen Satzungen, in denen das Wohl der Tiere oberstes Gebot ist. Mitglieder von Vogelvereinen und Vogelverbänden sind also in jedem Fall eine klare Kaufempfehlung.

Tierheim

Eine echte Alternative zu Zoohandlung oder Züchter ist das Tierheim. In jedem Tierheim, so auch im Tierheim Tailfingen in unserer Nachbarschaft, sitzen normalerweise neben Hund, Katze und Kaninchen auch Wellensittiche. Hierbei handelt es sich jedoch nicht, wie die weitläufige Meinung glauben lässt, lediglich um ältere Tiere, die bereits viele Jahre hinter sich haben. Oftmals landen sogar Jungvögel im Alter von wenigen Wochen oder Monaten in den Tierheimen, die etwa zu Feiertagen leichtfertig gekauft und verschenkt wurden, jedoch schnell langweilig geworden sind und schließlich abgeschoben wurden. Riskieren Sie also ruhig auch mal einen Blick in das örtliche Tierheim. Oftmals müssen Sie hier nur eine geringe Schutzgebühr zahlen, die nicht selten sogar unter dem Kaufpreis bei einem Züchter liegt und am Ende tun Sie sogar noch etwas Gutes und geben einem verstoßenen Wesen ein neues Zuhause. Auch würde sich das Tierheim sicherlich sehr über eine kleine Spende freuen.

Privatpersonen

Ob in der Tageszeitung oder im Internet, überall gibt es sie massenweise: Tierinserate. Viele Wellensittiche, die hierüber verkauft werden, sind einfach nur Fehlanschaffungen, bei denen die Vorbesitzer sich nicht die Arbeit gemacht haben, die Sie gerade tun, denn sie haben sich nicht schon vor dem Kauf ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt und waren sich der Pflichten und der Verantwortung nicht bewusst. Es gibt aber auch Züchter, die hierüber ihren Bestand anbieten. Genauso kann es aber auch sein, dass Halter von Wellensittichen aus verschiedenen Gründen gezwungen sind, ihre Schätzchen abgeben zu müssen und auf diesem Wege versuchen, ein gutes neues Zuhause zu finden.

Da jedoch seit 2014 keine Zuchtgenehmigung mehr erforderlich ist, um Wellensittiche und natürlich auch andere Vögel züchten zu dürfen, gibt es inzwischen sehr viele Privatpersonen, die sich Vogelfreund schimpfen und leichtfertig Nistkästen aufhängen und Nachwuchs produzieren. Deshalb sollten Sie beim Kauf von Wellensittichen von Privatpersonen beziehungsweise über solche Vermittlungsbörsen oder Zeitungsinserate stets wachsam sein.

Vogelmesse / Vogelbörse

Sind Sie schon einmal auf einer Vogelmesse oder einer Vogelbörse gewesen? Normalerweise geht es bei solchen Veranstaltungen zwar darum, dass Züchter ihre besten Tiere vorstellen und dafür mit Auszeichnungen geehrt werden. Außerdem wechseln hier auch viele Tiere von Züchter zu Züchter. Doch auch Privatpersonen haben in der Regel stets Zutritt zu solchen Vogelmessen und -börsen. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, nicht nur viele verschiedene Züchter aus Ihrer Region persönlich kennenzulernen und sich ausgiebig mit diesen zu unterhalten, sondern Sie können mitunter sogar ein richtiges Schnäppchen machen. Viele Züchter verkaufen auf solchen Veranstaltungen nämlich auch ihre Tiere. Zudem sind die Preise der Tiere auf einer Messer oder Börse normalerweise nicht unwesentlich günstiger als insbesondere in der Zoohandlung.

Vorsicht vor Fehlentscheidungen

Beim Kauf eines Wellensittichs kann es schnell passieren, dass man sich zum Kauf eines Tieres verleiten lässt. Die Gründe dafür können grundverschieden sein. So kann es beispielsweise sein, dass ein Wellensittich einen schiefen Schnabel (etwa ein Scherenbiss) hat, oder aber er hat einen verkrüppelten Fuß, oder … die Gründe dafür sind wie gesagt verschieden. Viele Menschen bekommen dann Mitleid und machen sich Gedanken darüber, was wohl mit dem armen Tier passieren wird.

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Auch wir haben vor vielen Jahren in einer Zoohandlung gestanden und einen quietschgelben Wellensittich mit Scherenbiss gesehen, bei dem uns das Herz geblutet hatte, denn er sollte zum Züchter zurückgegeben werden. Was dort mit einem Tier passiert wäre, mit dem der Züchter und auch die Tierhandlung kein Geld verdienen kann, kann sich sicherlich jeder vorstellen. In diesem speziellen Fall wäre unser „Zitrone“ als Schlangenfutter geendet. Lassen Sie sich jedoch niemals nur aus Mitleid zum Kauf eines kranken Tieres verleiten, wenn Sie sich über die Tragweite nicht bewusst sind. Je nachdem, welche Erkrankung das Tier hat, kann dies mitunter hohe Kosten nach sich ziehen, wenn es beispielsweise ein spezielles Futter benötigt, immer wieder zum Tierarzt muss oder Ähnliches. Zudem kann es sein, dass die Erkrankung möglicherweise ansteckend ist und Sie somit Ihren gesamten Bestand infizieren. Wir hatten uns damals bewusst für den Kauf dieses gelben Wellensittichs entschieden und ihm so ein langes Leben ermöglicht, wenngleich wir ihm auch regelmäßig den Schnabel schneiden mussten und er Anfangs noch einige Wochen in Quarantäne leben musste.