Ob Wellensittich, Amazone oder Papagei, die Kobolde wissen ganz genau, wie sie uns überlisten können, wenn es darum geht, sie einzufangen. Auch wenn es nicht unbedingt die Regel ist, aber hin und wieder ist es nun mal unvermeidbar, dass Sie Ihren Vogel tatsächlich auch mal einfangen müssen. Sei es nun beispielsweise für den Gang zum Tierarzt oder weil Sie umziehen. Wenn der Vogel dann nicht so will wie Sie wollen, dann ist guter Rat oftmals teuer. Doch es gibt ein paar Tricks, mit denen Ihnen das Einfangen Ihres Vogels gleich viel besser gelingen wird.

Der Lockvogel

Wenn ein Vogel etwas nicht will, dann ist es sehr schwer, ihn dazu zu überreden, es doch zu tun. Dazu gehört zum Beispiel die Übernachtung in der Voliere anstelle unter „freiem Himmel“ im Wohnzimmer. Sollte sich einer Ihrer Vögel partout nicht einfangen lassen wollen, dann kann es unter Umständen helfen, wenn sich bereits ein oder mehrere andere Vögel in der Voliere befinden, sie sozusagen als „Lockvogel“ fungieren. Hierfür sollten Sie aber darauf achten, dass es hell genug ist, um den Vogel nicht in eine Art Schlummermodus zu versetzen.

Der Leckerbissen

Die meisten Vögel haben mindestens einen ganz bestimmten Leckerbissen, auf den sie total abfliegen. Oftmals ist dies zum Beispiel Kolbenhirse, aber auch Walnusskerne oder Paranüsse können ein solches Jackpot-Leckerli sein. Versuchen Sie, den Vogel mit einem solchen Leckerbissen auf die Hand zu locken, sodass Sie ihn anschließend an die Volierentür tragen können. Sollte dieser Trick nicht funktionieren, dann können Sie die Leckerei auch gut sichtbar in die Voliere legen und sich etwas entfernen und abwarten, bis sich der Rabauke doch noch überreden lässt, in die Voliere zu gehen, um sich die Köstlichkeit zu holen. Sobald der Vogel auf den Köder hereingefallen ist, können Sie die Voliere verschließen. Manche Tiere sind jedoch schlauer als der Mensch und durchschauen den Trick entweder sofort oder zumindest nach einer Weile. Aber auch in diesem Fall kann geholfen werden. Nehmen Sie eine dünne Schnur zur Hand, die Sie an die Volierentür knoten und so um das Gitter führen, dass sich die Tür beim Ziehen der Schnur schließt. So können Sie sich weit genug von der Voliere entfernen, sodass sich der Vogel sicher fühlt und in die Voliere fliegt. Sobald dies geschehen ist, ziehen Sie ganz einfach vorsichtig an der Schnur.

Vor dem Fangen mit der Hand: Handschuhe anziehen

Auch wenn sich der Vogel normalerweise seine Krallen an den Sitzästen abwetzen sollte, so kann es doch hin und wieder erforderlich sein, dass Sie diese beschneiden müssen. Dafür müssen Sie ihn aber erst mal einfangen. Sollte das Tier handzahm sein, also problemlos auf Ihre Hand kommen, dann sollten Sie dieses Vertrauen nicht zerstören. Ziehen Sie daher am besten einen dunklen Handschuh an, bevor Sie den Vogel einfangen. Dadurch bringt das Tier die für ihn doch recht unangenehme Situation nicht mit Ihrer Hand in Verbindung. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie den Vogel richtig zu fassen bekommen. Das bedeutet: Umfassen Sie sowohl den Körper als auch die geschlossenen, angelegten Flügel. Fassen Sie dabei mit dem Zeigefinger auf den Kopf des Tieres und mit dem Daumen sowie dem Mittelfinger links und rechts des Kopfes. Damit haben Sie auch den Kopf gut im Griff, sodass der Vogel Sie nicht beißen kann. Richtig gut funktioniert dies aber natürlich nur bei entsprechend kleinen Vögeln, wie etwa einem Wellensittich oder Nymphensittich.

VORSICHT

Greifen Sie unter keinen Umständen zu fest zu. Der Griff sollte unbedingt locker genug sein. Üben Sie einen zu großen Druck auf den Brustkorb aus, dann kann das Tier nicht mehr richtig atmen und droht in Ihren Händen zu ersticken.

Dunkeln Sie den Raum ab

Die meisten Vögel sind bei Dunkelheit nicht wirklich die besten Flieger, da sie im Dunklen schlecht sehen können. Deshalb kann es Ihnen sehr helfen, wenn Sie den Raum abdunkeln, indem Sie zum Beispiel den Rollladen herunterlassen. Damit aber wenigstens Sie sich noch einigermaßen orientieren können, ist eine schwach leuchtende Lichtquelle nicht verkehrt, denn Sie sollten ja noch sehen können, welchen Vogel Sie einfangen.

TIPP

Am besten steht eine zweite Person direkt am Lichtschalter, sodass sofort, nachdem Sie den Vogel eingefangen haben, das Licht eingeschaltet werden kann. Gerade, wenn Sie mehrere Vögel haben – was ohnehin zu empfehlen ist – werden sich unter Umständen die anderen Tiere erschrecken und sofort losflattern. Da sie sich bei Dunkelheit jedoch nicht orientieren können, besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko.

Am besten steht eine zweite Person direkt am Lichtschalter, sodass sofort, nachdem Sie den Vogel eingefangen haben, das Licht eingeschaltet werden kann. Gerade, wenn Sie mehrere Vögel haben – was ohnehin zu empfehlen ist – werden sich unter Umständen die anderen Tiere erschrecken und sofort losflattern. Da sie sich bei Dunkelheit jedoch nicht orientieren können, besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko.

Vertrautes Heim

Einige Vogelhalter haben in der Voliere noch einen zusätzlichen kleinen Vogelkäfig stehen, der den Tieren als Futterstelle dient. Auf diese Weise lernen die Tiere den kleineren Käfig bereits ausgiebig kennen und haben keine Angst davor. Sobald der Vogel, den Sie gerade einfangen möchten, in eben diesem kleineren Käfig sitzt, haben Sie relativ leichtes Spiel, da Sie diesen nun nur schließen müssen. Am besten wird auch hierfür zunächst wieder der Raum verdunkelt, sodass der Vogel Ihnen nicht aus dem Futterkäfig flüchtet, sobald Sie sich diesem nähern. Alternativ kann aber auch hier wieder eine Schnur helfen.

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