Immer mehr Menschen finden inzwischen große Freude an der Terraristik. Ob Schlange, Chamäleon oder Spinne, die Haltung solcher Tiere ist mittlerweile vollkommen normal geworden – beinahe zu normal. Die Haltung exotischer Tiere in einem Terrarium ist alles andere als auf die leichte Schulter zu nehmen, denn hierbei gibt es ein paar Dinge zu beachten. Was Sie vor der Anschaffung eines Terrariums sowie seines Bewohners unbedingt wissen sollten, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber für Einsteiger.

Vor dem Kauf

Bevor Sie damit beginnen ein Terrarium auszuwählen und einzurichten, sollten Sie sich zunächst überlegen, welcher Bewohner denn darin einziehen soll. Nicht jedes Tier hat die gleichen Ansprüche an seine Umgebung, denn einige mögen es lieber warm und trocken, andere hingegen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit und sogar die Größe des Terrariums ist je nach Tier von immenser Bedeutung. Darüber hinaus sollten Sie wissen, dass nicht jede Tierart als Paar oder gar in Gruppen gehalten werden kann, es gibt auch strikte Einzelgänger. Gerade deshalb sollten Sie sich zunächst überlegen, welchem Tier Sie ein neues Zuhause geben möchten. Alle diese Punkte spielen eine nicht unerhebliche Rolle, wenn es letztlich auch um die Kosten geht – nicht nur für die Anschaffung, sondern auch für die Haltung selbst.

Vor allem Laien sollten besser großen Abstand vor giftigen oder anderweitig gefährlichen Tieren nehmen. Für sie eigenen sich besser solche Tiere wie etwa eine Bartagame, ein Chamäleon, ein Gecko oder ein Stachelschwanzwaran.

Eines vorweg: Ein Reptil ist und bleibt ein Reptil und ist kein Schmusetier wie etwa eine Katze oder ein Hund. Dessen sollten Sie sich stets bewusst sein – sowohl vor dem Kauf als auch während der Haltung.

Wie bereits zu Beginn erwähnt, hat jede Tierart seine ganz eigenen Ansprüche an seinen Lebensraum. Doch auch bei der Tierart gibt es gravierende Unterschiede. So ist beispielsweise nicht jede Schlange gleich zu halten. Einige von ihnen mögen es heiß und trocken, andere wiederum brauchen Feuchtigkeit. Bevor Sie sich also zum Kauf eines bestimmten Tieres entschließen, sollten Sie sich immer erst ausgiebig informieren. Im Handel und auch online gibt es sehr viele Fachbücher und Beiträge. Auch Züchter können Ihnen detaillierte Informationen geben. Sobald Sie sich ausreichend informiert und alle erforderlichen Informationen zusammengetragen haben, sollten Sie noch einmal ganz genau überlegen, ob dieses Tier, das Sie sich ausgesucht haben, tatsächlich in Ihr Leben passt. Denken Sie dabei niemals nur an die nächsten Tage oder Wochen, sondern berücksichtigen Sie dabei auch das mögliche Alter, welches das Tier erreichen kann.

Darüber hinaus sollten Sie auch die Kosten niemals aus den Augen verlieren. Ein gutes Terrarium allein ist schon nicht gerade preisgünstig. Dazu kommen aber auch noch Kosten für die Einrichtung hinzu sowie laufende Kosten für zum Beispiel das Futter, Strom oder den Tierarzt.

Erst, wenn Sie wirklich alle Punkte ganz genau durchdacht haben und sich noch immer sicher sind, dass dieses Tier das richtige ist, sollten Sie sich zum Kauf entschließen. Beginnen Sie dabei aber immer zuerst mit dem Terrarium, bevor Sie sich ein Tier nach Hause holen.

Auch das Thema Nahrung darf nicht vergessen werden. Achten Sie genau darauf, was der Neuzuwachs frisst. Einige Tiere bevorzugen beispielsweise Frostfutter, andere hingegen fressen nur Lebendfutter.

Das Terrarium

Phyton im Terrarium

Im Handel gibt es verschiedene Arten von Terrarien, schließlich hat auch jedes Tier seine eigene Anforderung an seinen Lebensraum. Bei der Wahl des richtigen Terrariums kommt es natürlich darauf an, für welches Tier Sie sich nun explizit entschieden haben. Über den Shop shop.zwerggeckos.info beispielsweise finden Sie viele verschiedene Terrarien, wie etwa:

  • Aquaterrarium
  • Faunarium
  • Glasterrarium
  • Hochterrarium
  • Holzterrarium
  • Regenwaldterrarium
  • Tropenterrarium

Doch nicht nur die Art, auch die Größe des Terrariums spielt eine wesentliche Rolle. Beachten Sie unbedingt auch, dass jede Art des Terrariums seine individuellen Vor- und Nachteile hat. Aquaterrarien beispielsweise sind besonders pflegebedürftig und benötigen zahlreiche Hilfsmittel wie Beregnungs- oder Verneblungssysteme. Trockenterrarien hingegen müssen oftmals aufwendig beheizt werden, wodurch die Stromkosten entsprechend in die Höhe schnellen können.

Wichtig: Machen Sie unter keinen Umständen den Fehler und verwenden Sie leichtfertig ein Aquarium als Terrarium. Aquarien und Terrarien sind grundverschieden aufgebaut, auch wenn sich Aquarium und Glasterrarium auf den ersten Blick unter Umständen sehr ähnlich sehen mögen. So unterscheiden sie sich beispielsweise in der Art der Belüftung und darin, dass ein Aquarium immer von oben geöffnet wird, ein Terrarium jedoch stets seitlich beziehungsweise von vorne. Der Grund ist der, dass der natürliche Feind eines Terrariumbewohners für gewöhnlich von oben kommt, da es sich meist um Raubvögel handelt. Doch Spinne, Gecko oder Schlange sollen Sie doch sicherlich nicht für ihren Feind halten und vor Ihnen flüchten. Achten Sie daher unbedingt auf dieses sehr wichtige Detail.

Der Standort und die Ausstattung

Viele Menschen glauben, ein Terrarium könne schlichtweg überall aufgestellt werden – Hauptsache, es sieht schön aus und fügt sich in die restliche Einrichtung ein. Doch dem ist ganz und gar nicht so, denn auch bei der Standortwahl gibt es ein paar wichtige Grundregeln.

  1. Stellen Sie ein Terrarium niemals in die Nähe einer starken Lärmquelle, wie etwa neben einen Lautsprecher oder den TV. Ein Terrarium gehört stets in eine ruhige Ecke.
  2. Achten Sie darauf, dass weder Kleinkinder noch andere im Haushalt befindliche Haustiere direkten Zugriff auf oder sogar in das Terrarium haben.
  3. Setzen Sie das Terrarium niemals direkter Sonneneinstrahlung aus. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Temperatur im Terrarium aus.
  4. Achten Sie auf die Verwendung der für den individuellen Bedarf des Tieres erforderlichen Einrichtungsgegenstände und Zusatzgeräte, wie etwa
    • Beregnungsanlage
    • Heizmatten, -kabel, -steine oder -strahler
    • UV-Beleuchtung
    • Vernebler
    • Belüftungsanlage
    • Hygrometer
    • Thermometer
    • Pflanzen
    • Rückwände

Sobald Sie einen geeigneten Standort gefunden und das Terrarium eingerichtet haben, sollten Sie die Technik zunächst einem ausgiebigen Testlauf unterziehen, um sicher sein zu können, dass auch wirklich alles einwandfrei eingestellt ist. Bei Bedarf können Sie noch problemlos die Einstellungen nachjustieren, ohne dem Tier zunächst womöglich zu schaden. Außerdem können Sie so auch die Dekoration, Pflanzen und sonstige Einrichtungsgegenstände bei Bedarf noch einmal ändern, ohne das Tier in seiner Ruhe zu stören.

Das Tier

Wenn erst mal alles gut durchdacht, das Terrarium eingerichtet und die Technik korrekt eingestellt ist, können Sie sich endlich daran machen, ein Tier zu kaufen. Auch hier gibt es ein paar Punkte, die Sie idealerweise beachten sollten. So sollten Sie beispielsweise niemals ein Tier kaufen, bei dem es sich um einen sogenannten Wildfang handelt. Diese werden aus ihrer gewohnten Umgebung in Freiheit gerissen und bringen nicht selten einige Probleme mit sich. Entscheiden Sie sich daher idealerweise bewusst für eine Nachzucht von einem deutschen Züchter.

Es gibt einige Abkürzungen, die Sie ebenfalls wissen sollten, damit Sie auch wissen, was genau Sie da jetzt eigentlich kaufen und um Fehlkäufe zu vermeiden:

Abkürzung Bedeutung
WFWildfang

Wildfänge werden aus der freien Natur gefangen. Diese haben in Gefangenschaft nichts zu suchen. Sie sollten sich daher bewusst gegen eine Nachzucht entscheiden.
FZFarmzucht

Eine Farmzucht stammt meist von einem in freier Wildbahn eingefangenen Tier ab, also von einem Wildfang. Um Wildfänge nicht zu unterstützen, sollten Sie sich bewusst gegen Farmzuchten entscheiden.
NZNachzucht

Nachzuchten sind nicht in der freien Natur eingefangen, sondern gezielt gezüchtet worden. Auch stammen diese in der Regel nicht von Tieren aus der freien Wildbahn ab.
ZPZuchtpaar
ZGZuchtgruppe
DNZDeutsche Nachzucht

Nachzuchten aus Deutschland. Diese verfügen in der Regel über ein starkes Immunsystem und sollten idealerweise bevorzugt werden.
ENZEuropäische Nachzucht

Nachzuchten aus Europa.
KRLKopf-Rumpf-Länge
KLKörperlänge

ohne Kopf und Schwanz
GLGesamtlänge
SLSchwanzlänge
CLCarapaxlänge

Zum Beispiel die Länge des Rückenschildes einer Schildkröte
WAWashingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES)
CITESConvention of International Trade in Endangered Species
EG C Verordnung (EWG) Nr. 3626/82, Anhang C1, C
BArtSchVBundesartenschutzverordnung
BNatSchVBundesnaturschutzverordnung
1,01 Männchen
0,11 Weibchen
1,11 Paar

bestehend aus 1 Männchen und 1 Weibchen
0,0,1Geschlecht unbekannt

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