Die Vorfreude steigt, wenn die ersten warmen Tage des Jahres anbrechen und Tierfreunde die Sonne und angenehme Temperaturen genießen können. Immer häufiger sieht man Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner auf Fahrradtouren begleiten und diese neue Abwechslung zu schätzen wissen. Damit das Fahrradfahren mit Hund für Mensch und Tier zu einem Vergnügen wird, sollten jedoch einige Verhaltensregeln beachtet werden. Hier sind hilfreiche Tipps und Hinweise für ein sicheres und angenehmes Fahrraderlebnis mit Ihrem Hund.

Übung macht den Meister: Gewöhnen Sie Ihren Hund ans Laufen neben dem Fahrrad

Gemäß ADAC ist es nicht zwingend erforderlich, den Hund an der Leine zu führen. Dennoch ist es ratsam, Ihren Hund stets im Blick zu behalten. In einigen Situationen, wie stark befahrenen Straßen oder Gebieten mit allgemeiner Anleinpflicht, ist das Anleinen unumgänglich. In diesem Fall sollten Sie die individuellen Eigenschaften Ihres Hundes berücksichtigen, insbesondere wenn er nicht daran gewöhnt ist, neben dem Fahrrad zu laufen. Tasten Sie sich behutsam heran und nehmen Sie sich Zeit, um sich und Ihren Hund an das neue Fortbewegungsmittel zu gewöhnen. Beachten Sie, dass viele Hunde dazu neigen, schräg zu laufen und sich vom Fahrrad wegzuziehen, was zu einer einseitigen Belastung der Gelenke führen kann und langfristig schädlich sein kann.

Passende Ausrüstung fürs Fahrradfahren mit Hund

Damit Ihr Hund eine gerade Haltung einnimmt und parallel zum Fahrrad läuft, empfiehlt es sich, ihn entweder frei laufen zu lassen oder an einer am Fahrrad befestigten Stahlstange zu führen. Das Freilaufen sollte idealerweise auf ruhigem und sicheren Gelände ohne Ablenkungen geübt werden. Selbstverständlich sollte Ihr Hund während der Fahrradtour nicht am Halsband gezogen werden. Verwenden Sie stattdessen ein gut sitzendes Geschirr, das nicht scheuert. Verzichten Sie unbedingt auf eine Flexi-Leine.

Rat des Deutschen Tierschutzbunds für das Fahrradfahren mit Hund

Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, nur gesunde Haustiere zum Fahrradfahren mitzunehmen und sie nicht zu überfordern. Der Hund sollte in einem angemessenen Tempo laufen können, ohne zu galoppieren. Passen Sie Ihr Tempo dementsprechend an, um sicherzustellen, dass Ihr Vierbeiner bequem mithalten kann. Vermeiden Sie das Fahren in der Mittagshitze, da Hunde ihre Körpertemperatur hauptsächlich über das Hecheln und die Pfoten regulieren. Während der Fahrt mag der Fahrtwind für Sie kühlend sein, für Ihren Hund jedoch nicht. Sorgen Sie zudem dafür, dass Sie ausreichend Wasser mitnehmen, insbesondere bei längeren Touren. Eine Flasche mit integriertem Wasserspender, speziell für Hunde entwickelt, eignet sich hervorragend für die Mitnahme während der Fahrt.

Geeignete und weniger geeignete Hunderassen für Fahrradtouren

Große und schwere Hunderassen wie Neufundländer, kleine Hunde unter 30–40 cm Schulterhöhe wie Dackel und Hunde, die unter Kurzatmigkeit leiden (z. B. Möpse oder französische Bulldoggen), sollten nicht zum Laufen neben dem Fahrrad mitgenommen werden. Setzen Sie kleine und kurzatmige Hunde lieber in einen Korb am Lenkrad oder in einen Fahrrad-Anhänger. Auch übergewichtige Hunde belasten ihre Gelenke stark, wenn sie längere Zeit neben dem Fahrrad herlaufen. Leichte und mittelgroße Rassen wie Windhunde, Setter oder Border Collies laufen in der Regel gerne und gut beim Fahrradfahren nebenher.

Das Alter Ihres Hundes beim Fahrradfahren beachten

In der Regel sind die Knochen und Gelenke von Hunden ab einem Alter von etwa 18 Monaten ausreichend entwickelt, um neben dem Fahrrad herzulaufen. Es schadet jedoch nicht, Ihren Hund bereits im Welpenalter an ein geschobenes Fahrrad zu gewöhnen, wenn Sie wissen, dass Sie häufiger mit dem Fahrrad unterwegs sein werden. Es ist entscheidend, dass der Hund dabei entspannt bleibt, auch und insbesondere wenn Fahrradklingeln ertönen. Um Ihren Hund gut auf die Nähe des Fahrrads vorzubereiten, können Sie zunächst langsam an ihm vorbeifahren und ihn loben, wenn das Fahrrad auf gleicher Höhe mit ihm ist. Der ADAC empfiehlt zudem, besonders die rechte Seite zu trainieren, da sie dem Straßenverkehr abgewandt ist. Wenn sich Ihr Hund inzwischen an die Nähe des Fahrrads gewöhnt hat, können Sie damit beginnen, die ersten paar Meter auf dem Fahrrad zu fahren. Idealerweise bleibt Ihr Hund neben dem Rad. Falls dies nicht der Fall ist, trainieren Sie weiter zu Fuß, bis es klappt.

Einige Rassen können süchtig nach dem Laufen werden, während andere nervös oder unruhig werden können

Bestimmte Rassen wie Huskys können gewissermaßen süchtig nach dem Laufen werden, während andere Rassen wie Jack Russell Terrier durch das Laufen neben dem Fahrrad unter Umständen eher nervös oder unruhig werden können. Bedenken Sie zudem, dass Ihr Hund durch das Laufen am Fahrrad trainiert wird und bei regelmäßigem Training immer mehr Bewegung benötigt, um ausgelastet zu sein.

Regelmäßige Pausen sind wichtig beim Fahrradfahren mit Hund

Denken Sie daran, dass das Fahrradfahren für Ihren Hund zwar körperliche Aktivität bedeutet, jedoch kaum geistige Herausforderung bietet. Damit Ihr Hund auch geistig gefordert wird, sollte er die Möglichkeit haben, herumzuschnüffeln, die Umgebung in Ruhe zu erkunden und seine Markierungen zu setzen. Legen Sie daher regelmäßige Pausen ein. Wenn Ihr Hund gut gehorcht, ist es noch besser, ein langsames Tempo beizubehalten

und Ihrem Hund die Freiheit zu geben, zu entscheiden, wann und wo er schnüffelt oder sein Bein hebt. Beachten Sie dabei unbedingt ein langsames Tempo, da Ihr Hund sonst möglicherweise losrennt, um Sie nicht aus den Augen zu verlieren.

Wichtige Aspekte bei der Routenplanung mit Hund

Planen Sie Ihre Route im Voraus und meiden Sie stark befahrene Straßen, um unnötige Risiken zu vermeiden. Idealerweise wählen Sie eine Strecke mit einem natürlichen Boden aus, da dies die Pfoten Ihres Hundes schont. Denken Sie auch daran, bei einer Fahrradtour am Abend Licht zu verwenden. Es ist empfehlenswert, das Halsband, die Leine oder das Geschirr Ihres Hundes ebenfalls mit Reflektoren auszustatten, damit Sie und Ihr Hund frühzeitig von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden, oder aber Sie greifen gleich zu einem hochwertigen Leuchthalsband.

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