Wenn es um die Ernährung geht, dann sind Papagei, Amazone, Sittich und Co. sehr neugierige Gesellen, die einfach alles erkunden wollen. Was wir Menschen so täglich zu uns nehmen, kann doch sicherlich auf für Chico, Rico, Maxi, Fiona und Co. nicht verkehrt sein. Oder? Viele Vogelhalter wissen nicht recht, worauf sie beim Papageien füttern achten sollen, geben dem Betteln ihrer gefiederten Freunde nur allzu schnell nach und lassen sie auch mal etwas vom Frühstücksei, dem Wurstsalat oder den Nudeln mit Tomatensauce naschen. In vielen Haushalten ist es sogar gar nicht mal so unüblich, dass der Vogel während jeder Mahlzeit mit am Tisch sitzt – oder besser gesagt auf dem Tisch. Nur allzu schnell machen sich allerdings die Folgen dessen bemerkbar, wenn der Papagei an Gewicht zulegt.

Vielen Menschen fällt das teils sehr starke Übergewicht ihres Papageis jedoch erst sehr spät auf. Dabei kann dies für den Tierfreund schnell alarmierend werden. Spätestens, wenn Sie bemerken, dass Ihr Papagei nur noch sehr kurze Strecken fliegen kann und dabei enorm nach Luft schnappt oder so gut wie überhaupt keine Lust mehr am Fliegen zu haben scheint, sollten Sie sofort handeln. Viele Papageien, wie etwa der Gelbbrustara und der Rosakakadu, aber auch der Wellensittich und vor allem die Amazone, sind besonders gefährdet. Mit diesem Ratgeber können Sie beim Papageien füttern eigentlich keine Fehler machen.

Setzen Sie Ihren Vogel auf Diät

Die meisten Vogelhalter lieben ihre gefiederten Lieblinge so sehr, dass sie ihnen nur allzu gerne einige Leckerchen gönnen. Umso schwerer fällt es ihnen dann, wenn der Vogel plötzlich auf Diät gesetzt werden muss. Vor allem, wenn dieser dann auch noch das Betteln anfängt. Doch Salziges, Süßes und vor allem Fettiges sollten Sie ab sofort dringend vom Speiseplan streichen. Stattdessen müssen Sie die Ernährung grundlegend umstellen. Wurst, Käse und sogar fetthaltige Nüsse sind ab sofort tabu. Stattdessen muss der Vogel nun bewusst ernährt werden. Daher stehen künftig gesunde Nahrungsmittel auf dem Speiseplan, wie zum Beispiel:

  • Kardisaat
  • Buchweizen
  • Leinsamen
  • Glanzsaat
  • Negersaat

Darüber hinaus sollten Sie Ihrem Freund noch viel frisches Obst und Gemüse bereitstellen. Auch gekochter Reis – selbstverständlich ohne Salz gekocht – und Pellets können verfüttert werden. Unter keinen Umständen sollten aber Nüsse, also etwa Erdnuss, Walnuss oder Paranuss, gegeben werden. Die meisten fertig abgepackten Futtermischungen enthalten allerdings genau das, was das Übergewicht vieler Vögel erst verursacht. Da Papagei, Wellensittich, Nymphensittich und Co. jedoch nicht auf ihr kluges Köpfchen gefallen sind, suchen sie sich natürlich auch nur das aus dem Futternapf, was auch am besten schmeckt. Dazu gehören natürlich insbesondere solche Leckerchen wie Nüsse, Sonnenblumenkerne oder auch Hanfsaat. Fettarmes Papageienfutter ist daher unerlässlich, damit eine weitere Überfettung des Tieres bereits im Vorfeld verhindert werden kann. Diese geht dann in der Regel stets mit einem Mangel an Nährstoffen und Mineralien einher.

Geduld ist beim Papageien füttern sehr wichtig

Das Wichtigste, das Sie nun brauchen, ist Geduld, auch wenn es noch so schwer sein mag. Schließlich wird sich erst mal kein Vogel damit zufrieden geben, wenn plötzlich seine Leckerchen weg bleiben. Nicht selten könnte man meinen, dass sie lieber vor dem vollen Napf verhungern würden, als dieses langweilige Futter zu sich nehmen zu müssen. Damit dies nicht passiert, ist es daher empfehlenswert, das Futter nicht schlagartig von jetzt auf sofort umzustellen, sondern vielmehr schleichend die Leckerchen zu reduzieren und stattdessen immer mehr gesundes Futter anzubieten. Außerdem sollten Sie die tägliche Futterration idealerweise genau berechnen und abwiegen. Für die Nacht bleibt der Futternapf nicht in der Voliere, sondern wird entfernt und kommt erst am nächsten Morgen wieder rein. Hin und wieder darf es natürlich auch mal wieder eine kleine Belohnung sein – aber nicht etwa Nüsse, sondern frische Äste. Achten Sie dabei allerdings darauf, dass Sie zu Gehölzen greifen, die für Papageien und Sittiche geeignet sind, denn nicht jeder Baum ist verträglich.

Geeignete Holzarten für Papageien und Sittiche:

  • Ahorn
  • Bambus
  • Birke
  • Eberesche
  • Eiche
  • Erle
  • Espe
  • Haselnuss
  • Korkenzieherhasel
  • Lärche
  • Linde
  • Obstbäume (Kirsche, Birne, Apfel, …)
  • Pappel
  • Platane
  • Walnuss
  • Weide
  • Weißdorn

Tägliches Sportprogramm

Genauso wie bei uns Menschen sollte auch bei Papagei, Amazone und Co. natürlich ein wenig Sport nicht fehlen, um ein wenig Gewicht zu verlieren. Durch ein sinnvolles Trainingsprogramm wird der Vogel zudem gewissermaßen abgelenkt und wird sicherlich nicht mehr so schnell nur an das leckere Futter denken, welches er nun nicht mehr bekommen wird. Geeignetes Spielzeug für Papageien und Sittiche kann dabei enorm behilflich sein. Natürlich sollten Sie es damit aber auch nicht übertreiben. Doch mit der Zeit werden Sie feststellen, dass es Ihrem Vogel immer besser geht und er wieder viel mehr Lebensfreude hat als noch vor der Diät und schon bald kommt auch das Idealgewicht wieder zurück.

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